Gerd Blank

Autor, Text, Podcast, Moderation, Hamburg

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Gemeinsam zur Digitalisierung der Fahrzeuginstandhaltung

© AdobeStock (greenbutterfly)

Seit vielen Jahren unterstützt die DB Systel bereits die Digitalisierung der Deutschen Bahn. Dafür werden geschäftsfeldübergreifende Services selbst entwickelt oder marktgängige Lösungen in die Bestandssysteme integriert. Doch es geht bei den vielfältigen Aktivitäten nicht nur um digitale Lösungen, es werden auch Menschen zusammengebracht. Das zeigt sich zum Beispiel bei der Fahrzeuginstandhaltung, hier werden Züge von DB Fernverkehr, DB Regio oder DB Cargo gewartet und fit für die Schiene gemacht.

Obwohl fast jedes Geschäftsfeld bei der Umsetzung von Digitalisierungsprojekten vor ähnlichen Herausforderungen steht, gab es dazu bisher untereinander nur wenig Kontakt. „Eines der Hauptprobleme war, dass der Austausch nicht immer funktionierte, wodurch Redundanzen und Ineffizienzen entstanden sind", sagt Tino Hoffmann. Er ist Leiter Portfolio Management Data Solution Applications und Teil des Kernteams, das bei DB Systel das Wertschöpfungsnetzwerk „Fahrzeuge instandhalten" verantwortet. Ziel dieses Netzwerks ist es, die Digitalisierung der Fahrzeuginstandhaltung voranzutreiben. Allerdings sind dort bisher keine Kunden, sondern vor allem Mitarbeiter von DB Systel vernetzt, die Themen der Fahrzeuginstandhaltung betreuen, Services und Produkte anbieten oder im Vertrieb arbeiten. „Wir haben festgestellt, dass unterschiedliche Kunden die gleichen Herausforderungen haben", sagt Tino Hoffmann. „Aus diesem Grund gehen wir jetzt den nächsten Schritt und beziehen auch die anderen Konzerngesellschaften mit ein." Die Community Starke Züge ist jetzt für alle Bereiche der DB geöffnet und kann so die verschiedenen Geschäftsfelder noch näher zusammenführen.

© DB Systel GmbH

Um Mitarbeiter zur Teilnahme zu motivieren, haben die Initiatoren ein umfangreiches Paket geschnürt. Zuerst einmal lädt die DB Planet-Seite Community Starke Züge dazu ein, sich grundlegend über Themen, Projekte und Lösungen rund um die Fahrzeuginstandhaltung zu informieren. Kernstück ist der Dialogbereich, in dem die Teilnehmer über verschiedene relevante Themen diskutieren können. Jedes Community-Mitglied kann auch selbst Input geben. Im Starke Züge-Blog werden regelmäßig Artikel und Videos veröffentlicht, darüber hinaus werden Fragen von internen Experten beantwortet. Im Laufe der Zeit soll so eine immer umfangreichere Wissenssammlung entstehen, wodurch die Community zur ersten Anlaufstelle bei Fragen rund um die Fahrzeuginstandhaltung werden kann.

Die Community Starke Züge bietet auf DB Planet zahlreiche Möglichkeiten, sich zu informieren und zu beteiligen

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Neben den Online-Aktivitäten sind vor allem Treffen geplant, bei denen Interessierte aus dem gesamten Konzern eingeladen sind, die im Bereich Instandhaltung arbeiten. In diesen sogenannten Maintenance-Meetups können sich Teilnehmer aus den verschiedenen Unternehmensbereichen direkt austauschen - sowohl vor Ort als auch per Videokonferenz. Die Meetups dienen auch zum Branchenaustausch mit Unternehmen mit spannenden Lösungen oder ähnlichen Herausforderungen, zum Beispiel Lufthansa Industry Solutions.

Ein gemeinsamer Blick auf Herausforderungen

Dass die Community gut angenommen wird, davon ist Daniela Martin überzeugt. Sie ist Value Network Facilitator im Wertschöpfungsnetzwerk „Fahrzeuge instandhalten" der DB Systel. „Nichts vereint Menschen mehr als eine gemeinsame Herausforderung - in diesem Fall: Wir brauchen mehr Züge." Die aktuelle Kapazität der Züge reicht nicht aus, um künftig mehr Gäste zu befördern. Mehr Züge bedeutet aber auch eine höhere Auslastung in den Instandhaltungswerken. Es wird ein gemeinsamer Blick auf die Herausforderungen in der Fahrzeuginstandhaltung und ihrer IT benötigt, um innovative Services und Produkte zu entwickeln oder bereits eingesetzte digitale Lösungen zu identifizieren und die Fahrzeuginstandhaltung konzernweit zu verbessern. „Unser Anspruch ist es, Lösungen zu finden, die für mehrere Geschäftsfelder funktionieren. Entsprechend gehen wir ressourcenschonend vor und holen das Maximum aus einer Lösung raus", sagt Daniela Martin.

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Bei dem Format geht es nicht in erster Linie um geschäftliche Interessen, sondern darum, dass sich verschiedene Geschäftsfelder untereinander besser zum Thema Fahrzeuginstandhaltung austauschen können. „Wir stellen eine Austauschmöglichkeit zur Verfügung, die von allen gleichberechtigt genutzt werden kann", sagt Tino Hoffmann. „Aber natürlich sehen wir so auch, welchen Bedarf es in den einzelnen Bereichen gibt, wodurch wir im Sinne der Kunden viel schneller reagieren und passende Lösungen anbieten können." So ist die DB Systel zwar die treibende Kraft hinter der technischen Umsetzung - inhaltlich liegt die Verantwortung jedoch in den Händen aller Community-Mitglieder - ganz gleich, aus welchem Geschäftsfeld sie kommen. „Wir sprechen von Verbündeten", sagt Daniela Martin. „Nur gemeinsam wird das Ziel einer Starken Schiene erreicht." Vor allem soll es kein exklusiver Treffpunkt für das Management sein. „Wir schaffen mit der Community auch eine Sichtbarkeit von Personen, die direkt in diesem Umfeld arbeiten. Darum wollen wir auch den Werksmitarbeiter mit an Bord holen, der von seinen Herausforderungen im Werk redet."

So leistet jeder, der sich aktiv in der Community beteiligt, letztendlich einen Beitrag dazu, die Fahrzeugverfügbarkeit zu verbessern. „Und genau das drückt der Name Starke Züge aus", sagt Tino Hoffmann. „Mit robusten und starken Zügen und mit einer optimierten und schnellen Instandhaltung haben unsere Kunden ein besseres Fahrerlebnis." Die Community bietet allen Mitgliedern die perfekte Möglichkeit, sich zu diesem Ziel transparent und grenzenlos auszutauschen. Also einsteigen bitte, wir wünschen eine gute Fahrt.

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