Gerd Blank

Autor, Text, Podcast, Moderation, Hamburg

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Die schönsten Spaziergänge durch Hamburg

Zu Fuß die Welt entdecken - das beginnt schon im Kindesalter mit den ersten Schritten. Wir Menschen sind dazu gemacht, einen Fuß vor den anderen zu setzen. Vor allem der aufrechte Gang unterscheidet uns von anderen Säugetieren. Früher half uns diese Fähigkeit dabei, neue Gebiete zu erobern oder vor Feinden zu fliehen.

In der Geschichte gibt es unzählige Ereignisse, bei denen Menschen zu Fuß große Entfernungen überwunden haben. Und noch immer werden überall auf der Welt große Strapazen auf sich genommen, um zu Fuß weit entfernte Ziele zu erreichen. Gehen ist aber viel mehr, als nur irgendwo mit Muskelkraft hinzukommen.

Es handelt sich um die natürlichste Form der Fortbewegung. Zudem zeigt unsere Sprache, wie wichtig wir es finden, zu Fuß zu gehen, denn wir haben viele Begriffe dafür: Wir sagen wandern, wenn wir einen sportlichen Ausflug zum Beispiel in den Sachsenwald unternehmen. Wir flanieren an der Alster oder bummeln an den Schaufenstern der Mönckebergstraße vorbei. Wir gehen im Stadtpark spazieren, manchmal mit dem Hund. Wir stromern, sind per pedes unterwegs, machen Ausflüge "auf Schusters Rappen". Wir schlendern, strolchen, schleichen, walzen, latschen, stolpern, marschieren. Auf Platt "wannert" man auf einer "Foottuur". Wer internationales Flair schätzt, sagt Walking oder Hiking statt Wandern.

Der Luxus der Langsamkeit

Früher gab es für viele Menschen kaum eine Alternative zum Gehen, inzwischen zeigt ein Blick auf Hamburgs Straßen, dass viele Bürger und Gäste mit Autos, Motorrädern oder Fahrrädern unterwegs sind. Sie steigen in Busse und Bahnen, in Taxis oder Leihwagen, um möglichst schnell zum Ziel zu kommen.

Es ist geradezu ein Luxus, sich wieder mehr Zeit für einen Spaziergang zu nehmen - und es werden immer mehr, die gehen und nicht fahren. Eine Rückbesinnung auf die Langsamkeit. Das Gehen gleicht einer inneren Einkehr. Wer zu Fuß geht, bekommt nicht das Gefühl, dass die Welt an ihm vorbeirauscht, sondern taucht ein. Wer freiwillig geht, besinnt sich aber nicht nur wieder auf das Wesentliche, er lernt auch seine Nachbarschaft und seinen Kiez immer wieder neu kennen. Und das lohnt sich.

Nicht nur ein Spaziergang im Niendorfer Gehege oder an der Elbe macht Spaß. Das Schlendern, Stromern und Bummeln durch die eigene Stadt kommt einer besonderen Entdeckungsreise gleich. Man hat plötzlich die Zeit, einen Blick auf die imposanten Gebäude zu werfen, die zum Beispiel im Generalsviertel den Wegesrand säumen.

Auch ein Spaziergang entlang der Kanäle in Winterhude tut der Seele gut. Besucht man seine neuen Lieblingswege regelmäßig, erkennt man auch seine Nachbarn wieder, grüßt sich, nickt sich zu. Man kommt sich näher, Schritt für Schritt.

Die Stadt ist ein einziger Gehweg

Obwohl Hamburg die zweitgrößte Stadt Deutschlands ist, lässt sie sich hervorragend zu Fuß erkunden - wenn man nicht alles an einem Tag sehen will. In der Innenstadt liegt die Keimzelle der Hansestadt, noch erkennbar an den Resten der historischen Wallanlagen.

Ein Spaziergang, der hier im Stadtpark Planten un Blomen beginnt, kann bis zu den St.-Pauli-Landungsbrücken führen. Sehr beliebt bei Spaziergängern ist die rund sieben Kilometer lange Runde um die Außenalster. Der Elbwanderweg führt wiederum vom Altonaer Balkon bis nach Teufelsbrück und darüber hinaus. Wer es ruhiger liebt, startet auf der anderen Seite und wandert von Finkenwerder bis nach Cranz auf Deichen und an Obstbäumen vorbei.

Wer nicht alleine wandern möchte, findet in Hamburg viele Wandergruppen, zum Beispiel die Wanderfreunde Hamburg, den Hamburger Wanderverein oder "Mit uns Wandern". Bei Meetup oder der Wander-Community verbinden sich diverse Wandergruppen jeder Größe oder einzelne Wanderpartner.

Wer Hamburg etwas anders entdecken möchte, sollte sich mal die Seite von Megamarsch anschauen: Die Veranstalter richten in ganz Deutschland Wanderungen von 50 bis 100 Kilometer Länge aus. Der Hamburger Marsch führt einmal um die Stadt herum und durch Parks, Kleingärten und Waldgebiete hindurch. 24 Stunden haben die Wanderer Zeit, diese große Distanz zu absolvieren, an der Strecke stehen Verpflegungsstationen. Und natürlich gibt es im Blog ein paar Tipps, wie man sich auf diesen Megamarsch vorbereiten sollte.

Wer erst mal mit kürzeren Strecken beginnen will, darf sich freuen: Wir haben ein paar spezielle Spaziergänge zusammengestellt, die völlig neue Blickwinkel eröffnen.

Die besten Tipps, um Hamburg zu Fuß zu erkunden
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