Gerd Blank

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Immer die besten Karten zur Hand

Auch bei der Qualität des Materials gibt es im Vergleich zu Google, aber auch zu amtlichen Datenquellen wie zum Beispiel vom Bundesamt für Kartographie Vorteile: „Wenn aus der Community bei OSM etwas neu erfasst wird, dann landet das unter Umständen tagesscharf auf unserem Server. Da arbeitet Google mit anderen Zyklen", erklärt Oliver Wesp. Häufige Aktualisierung des Kartenmaterials von ländlichen Gegenden kann für die Bahn sehr wichtig sein, besonders wenn man an Bereiche wie Instandhaltung oder Fahrwegspflege denkt. Noch interessanter ist allerdings, dass sich ein Teil der Community mit „ OpenRailWayMap " darauf spezialisiert hat, Bahninfrastrukturen zu erfassen - inklusive Bahninformationen wie Streckennummern, erlaubten Geschwindigkeiten, erkannten Signalen und noch vielem mehr. Dabei handelt es sich um freie Daten, die in dieser Form einmalig sind. Für DB OpenStreetMap ist die Darstellung dieser OpenRailWayMap-Informationen eine Option für eine zukünftige Erweiterung des Serviceangebots.

Karten für jeden Zweck

DB OpenStreetMap ist ein Komplettservice mit verbrauchsgerechter Abrechnung (und kostenfreien Entwicklungs- und Testlizenzen) in garantiertem Servicelevel mit hoher Skalierbarkeit und Performanz durch Betrieb in der Cloud. Ein Angebot, das im Konzern bereits großen Anklang findet. DB Cargo setzt die Karten in seiner Business-Intelligence-Lösung ein, um Kennzahlen darauf darzustellen. Die DB Netz stellt mit dem Kartendienst Leistungen entlang von Trassen und in Stationen dar. Und DB Regio nutzt das Kartenmaterial, um den aktuellen Standort der Fahrzeuge anzuzeigen. „Die Herausforderung in unserem Bereich ist es, die aktuellen Ortungsdaten eines Fahrzeugs in Echtzeit auf der Karte entsprechend darzustellen. Das ist die Grundfunktionalität, die wir nutzen", sagt Albert Steinwendner, bei DB Regio zuständig für das Architektur- und Anwendungsmanagement.

Mit DB OpenStreetMap ist das kein Problem: Jeder Zug, egal, ob S-Bahn oder Regionalverkehr, wird als entsprechendes Piktogramm dargestellt. Dadurch tummeln sich viele Fahrzeuge auf einer Karte. Die lassen sich in der Darstellung durch Filter ausdünnen, indem beispielsweise ein Teilnetz ausgewählt wird. Innerhalb der Karte ist es möglich, näher ranzuzoomen. Je näher der Nutzer an einen Zug zoomt, desto genauer wird das Fahrzeug mit seiner Zugnummer dargestellt. Ein Klick auf die Zugnummer zeigt dann ein Kontextmenü mit weiteren Informationen über diese Zugfahrt und das Fahrzeug an. „In erster Linie war unsere Entscheidung für DB OpenStreetMap zwar eine Kosten- und eine Lizenzfrage", sagt Albert Steinwendner. „Aber Abstriche in der Qualität müssen wir deshalb nicht machen. Im Gegenteil: Das Layout der Karte ist perfekt."

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