Gerd Blank

Autor, Text, Podcast, Moderation, Hamburg

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BIM erweckt 3-D-Modelle zum Leben

Das funktioniert, weil das System auf eine Datenbank zugreift, in der unzählige Bauteile und andere baurelevante Posten aufgeführt sind. Wird beispielsweise eine Wand geplant, kann der Architekt aus der Datenbank nicht nur die verschiedenen Materialien auswählen, auch Füllungen oder Stärken lassen sich frei bestimmen. Alle Posten sind mit einem aktuellen Preis versehen, der aus Erfahrungswerten und bisherigen Bauprojekten ermittelt wurde. So lässt sich schon vor der Ausschreibung erkennen, in welchem Rahmen sich die Kosten bewegen werden. Natürlich sind Preise immer dynamisch, aber auch dies wird von dem Datenbanksystem aufgefangen. Denn sobald das Angebot für ein Projekt angenommen wird, fließen die effektiv kalkulierten Beträge wieder in das System ein.

Der neue Standard

Inzwischen arbeiten immer mehr Bauunternehmen mit diesem System, wodurch der Datenbestand zusehends einheitlicher wird. „Beim Hochbau ist der Datenbestand schon sehr gut", sagt Stephan Wrede, Portfoliomanager für das Thema BIM bei DB Systel. „Beim Tiefbau ist aber noch viel zu tun, da es hier schwieriger ist, einheitliche Daten festzulegen." Doch trotz dieser Herausforderung konnten bereits bei den ersten Pilotprojekten der Deutschen Bahn weitgehend positive Erfahrungen mit BIM gemacht werden. DB Systel arbeitet hierfür mit den projektführenden Konzernunternehmen DB Station&Service, DB Netz und DB Engineering & Consulting zusammen am digitalen Bauen.

Ein guter Start, vor allem mit Blick auf die nächsten Aufgaben, die per BIM umgesetzt werden. So wird mit BIM-Pilotprojekten, wie dem Großprojekt Stuttgart-Ulm, dem Umbau des Münchner Hauptbahnhofs, dem Großprojekt Karlsruhe-Basel und vielen weiteren Planungsverfahren, bereits eine umfassende Wissensbasis aufgebaut. Die Einführung dieses komplexen Prozesses bietet zwar große Herausforderungen, aber alle Gewerke und insbesondere der Bauherr haben ein vitales Interesse daran, dass das System funktioniert.

Der Grund dafür ist nicht nur die Ersparnis an Kosten und Zeit: BIM bietet mehr Transparenz bei der Planung und ermöglicht eine bessere Bürgerbeteiligung. Auch das Genehmigungsverfahren wird beschleunigt, indem technische Details visualisiert und verständlicher dargestellt werden. Schließlich ist BIM keine Software, sondern ein Prozess, der lediglich eine digitale Infrastruktur als Plattform nutzt.

Bauen in neuer Dimension

Damit BIM also die unglaubliche Vielzahl an ermittelten Daten in Echtzeit nutzen kann, bedarf es einer massiven IT-Plattform. Mit der DB Systel steht dafür ein Dienstleister zur Verfügung, der solche Aufgaben stemmen und die ganz individuellen Wünsche maßgeschneidert erfüllen kann. Neben leistungsfähigen CAD-Arbeitsplätzen und der kompletten skalierbaren IT-Infrastruktur ist ein weiterer Baustein dafür WorldInsight, ergänzt um das Projektsteuerungssystem iTWO 5D der Firma RIB. Dies ermöglicht das reibungslose Zusammenspiel von Bauplanung, Kostendarstellung und Terminüberwachung.

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