Zu den größeren Demütigungen meiner Laufbahn als Technikautor gehört der Versuch, den Capital-Chefredakteur mit meinem neuen Windows-8-Convertible zu beeindrucken. Sie kennen die Verheißung vielleicht aus der Werbung: Anstatt sich mit Tablet und Laptop abzuschleppen, führt man nur noch ein Gerät mit sich, das mit einem Handgriff umgebaut werden kann. Tastaturmodus für die Arbeitsstunden in der Bahn, Tabletmodus für Sofa, Konferenz und Kaffeetisch.
Was ich in meiner Effizienzbegeisterung nicht bedacht hatte: Die durchschnittliche Windows-Anwendung per Touchscreen zu bedienen funktioniert ungefähr so gut wie eine Gehirn-OP mit Skihandschuhen. Womit zu meiner schleppenden Performance unter dem Spott des Chefs alles gesagt wäre. (Inzwischen weiß ich natürlich, dass der kluge Windows-8-Benutzer Anwendungen wie Adobe Reader und Evernote doppelt installiert - in den Versionen „Standard" und „Wurstfinger-optimiert".)
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