Zu den Hauptbeschwerden des Erwachsenen jenseits der dritten Lebensdekade gehört die zunehmende Tanzunwilligkeit seiner Geburtstagspartygäste. Gewiss spielen altersbedingte Faktoren eine Rolle (rheumatoide Beschwerden, berufsbedingte Lobotomie, Babysitter kann nur bis elf), aber das Problem ist meist selbst verschuldet: Diesseits der zwei Promille tanzt niemand vor einer kläglichen Handvoll Leute im weißen Licht der Wohnzimmerlampen.
Schon in der Schule lernte ich die drei Regeln für eine anständige Party: 1. Bude voll. 2. Bier und Buffet bis ultimo. 3. Das Licht muss bunt und trübe sein und flackern. Damals legten mein Bruder und ich für eine Drei-Kanal-Lichtorgel aus dem Conrad-Katalog zusammen und dübelten billige Lampenfassungen mit bunten Glühbirnen an die Hobbykellerwand.
Heute reicht ein Griff zum Smartphone, um den Salon in exzessfördernde Puffbeleuchtung zu tauchen (...)
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