Fritz Letsch

Gestalt- und Theaterpädagoge, Supervisor, München

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Kirchen und Asyl: Im Herbst die Stunden der Wahrheit

Die CSU betreibt in der Asylpolitik ängstlich das Geschäft der AfD, und die Kirchen werden sich dazu deutlicher verhalten müssen: Halten sie die unmenschliche Stellung der alten Konservativen, die zu neuen Menschenfeinden werden, oder machen sie so klare Ansagen wie der Papst, der eine klare Linie gegen das Sterben im Mittelmeer fordert?
Vor hundert Jahren
waren die Kirchen die schärfsten Gegner der Räterepubliken und Sozialismus wurde zusammen mit dem Adel als Gottes-feindlich interpretiert.

In der gleichen Linie konnten die Nazis im Aufstieg auf die Hirtenbriefe und Predigten zu Gehorsam und hierarchische Ordnung bauen, auf das Schweigen zu Verbrechen, weil die Kirchen ja die Kirchensteuer als Schweigegeld und Unterwerfung bezogen.
In den letzten Jahren
gab es aber oft knirschende Konflikte: Der Innenminister schickte seine Staatsanwälte gegen die Pfarrer an die Front, die sie mit Anzeigen überschütteten: Sie waren plötzlich verantwortlich für vermeintliche Rechtsbrüche und Vergehen, die längst abgesprochen worden waren:
Kirchen-Asyl als Recht
der Geflüchteten und ihrer Familien, die Dublin-Klagen hierzulande abzuwarten, statt übereilt abgeschoben zu werden in Länder, in denen keine Rechts-Hilfen mehr zu bekommen sind.

Auch innerhalb der bisher gewaltsam ruhig gestellten Reihen der CSU gärt es gewaltig: Soziale Verantwortung für die Integration vor Ort, oft aus Kirchengemeinden und Pfarrgemeinde-Räten entstanden,
im Kultusministerium
gibt es seit Jahren eine gute Arbeitslinie in den Berufsschulen, die zusammen mit Berufsverbänden in Deutschkursen eine breite Berufsvorbereitung aufbauten, die viel junge Leute schon in Beschäftigung gebracht haben, was aber jetzt durch geheime Anweisungen aus dem Innenministerium an die Landratsämter unterlaufen wird: Ausbildungs- und Arbeitsgenehmigungen werden immer weniger erteilt ...
Menschenrechte
scheinen in Bayern nach politischer Wetterlage zu vergeben zu sein, obwohl sie Grundlage unserer Verfassung sind.
Helfer-Kreise
an viele Orten haben angefangen, sich zu organisieren und in die Öffentlichkeit zu gehen: Asylhelfer.Bayern und schon vor zwei Jahren:

57 Asyl-Helferkreise in Bayern haben sich zusammengetan und einen Brandbrief an Innenminister Herrmann geschrieben. Sie sind sauer. Die Regierung werfe ihnen mit ihrer Flüchtlingspolitik „Knüppel zwischen die Beine“. Das beste Beispiel: Herrmanns Arbeitsverbot für bestimmte Flüchtlinge. https://www.merkur.de/bayern/bayerns-helferkreise-kritisieren-fluechtlingspolitik-staatsregierung-5137741.html
Bayerischer Flüchtlingsrat
Flüchtlingsräte vor Ort wie in München organisieren mehr die Einzelfall-Betreuung, der Bayrische Flüchtlingsrat die politische und rechtliche Vertretung: Gegen Abschiebungen.Bayrischer Flüchtlingsrat auf Facebook

22.01.2018. Ein Kandidat sitzt derzeit in der Psychiatrie. Welt: Aus Bayern seien bisher acht Kandidaten bekannt, sagte der Sprecher des Bayerischen ...
Partei mut: Neue Politik für Bayern

Menschenwürde ist unverhandelbar! Hier gibt es Nachrichten, Informationen, Pressemitteilungen und Positionen der Partei mut.



Jugendverbände der Kirchen
werden auch auf dem Land noch etliches mehr zu sagen haben, als kurz vorbei reisende Abgeordnete und Wahlkämpfer: Eingebunden in das örtliche Geschehen, haben sie mehr Macht, wenn sie den Mut zu klaren Stellungnahmen finden.

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