Fritz Letsch

Gestalt- und Theaterpädagoge, Supervisor, München

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Der kurze Traum vom Frieden - am Montag, 29. Januar 19 Uhr im DGB-Haus München

Der kurze Traum vom Frieden - am Montag, 29. Januar 19 Uhr im DGB-Haus München
Frieden lag noch lange nicht in der Luft: Kriegskrüppel, Hunger, die Spanische Grippe, an der Tausende starben, über die aber wegen der Kriegszensur nur in Spanien geschrieben werden durfte ...

Buchvorstellung der Neuerscheinung:Menschenrechte-Taube vielfarbig
Günther Gerstenberg: Der kurze Traum vom Frieden.
Ein Beitrag zur Vorgeschichte des Umsturzes in München 1918

mit einem Exkurs über die Gießener Jahre von Sarah Sonja Rabinowitz von Cornelia Naumann, edition AV, 24,90 Euro
am Montag, 29. Januar 19 Uhr im DGB-Haus
Schwanthalerstraße 64, 80336 München mit freundlicher Unterstützung des Kulturreferats der Landeshauptstadt

Als das deutsche Kaiserreich im Sommer 1914 gegen Russland, Frankreich und England losschlug, waren auch Sozialdemokraten mit von der Partie.

Sie stellten das Wohl der Nation über die Solidarität mit den Arbeitern der anderen Völker. Erst waren es nur wenige, dann wurden es immer mehr, die das Gemetzel an den Fronten ablehnten und gegen den „Burgfrieden“ der SPD protestierten, unter ihnen Kurt Eisner und Sarah Sonja Lerch, geb. Rabinowitz.

Am 29. Januar 1918, vor genau Hundert Jahren, streikten auch in München Tausende Arbeiterinnen und Arbeiter für Frieden und Volksherrschaft.

https://de.wikipedia.org/wiki/Ostermarsch friedenErnst Lörcher im Jahr 1974: „Mein Vater hat politische Plakate im Fenster von seinem Mützenmacher-Laden im Lehel hängen gehabt. Das hat immer wieder Ärger gegeben. Mit einigen Nachbarn – und mit der Obrigkeit. Wenn der Vater von Versammlungen gekommen ist, hat er öfter vom Eisner erzählt oder von den aktiven Jugendlichen aus der Ecke vom Felix Fechenbach, von der Betty Landauer und der Sonja Lerch ... Vor allem die Frauen haben ihn stark beeindruckt ... Die Sonja Lerch hat die Revolution ja nicht mehr erlebt, sie ist noch davor in Stadelheim ziemlich mysteriös ums Leben gekommen.

Eingesperrt war sie dort, weil sie mit Eisner in Waffenfabriken gegangen ist und von Frau zu Frau erfolgreich zu Streiks aufgerufen hat. Sie war eine glühende Pazifistin und für meinen Vater eine begeisternde und überzeugende Rednerin. Die Betty Landauer war eher ruhig. Aber auch die konnte wohl scharf denken und fest diskutieren.

Einmal wollte mein Vater Flugblätter vor den Bayerischen Geschützwerken verteilen und ich durfte ausnahmsweise mit meinem neuen Radl mit, weil schulfrei war. Aber die Polizei war schon vor uns da. Wir haben abgedreht und uns mit den anderen hinterm nächsten Eck getroffen. Weil es den Frauen und Männern da mit uns Kindern zu gefährlich war, wurde die Verteilung der Flugblätter auf den nächsten Tag verschoben.

Danach sind eine Handvoll Leute und der Vater mit dem Radl zu einem Willi gefahren und haben beratschlagt. Wir Kinder haben derweil im Hof Räuber und Schandi gespielt ...“ Die Behörden konnten den Ausstand noch einmal „in ruhigere Bahnen lenken“. Sie zögerten das Ende nur hinaus. Im November 1918 brachen die Monarchien in Deutschland zusammen.


Archiv der Münchner Arbeiterbewegung e.V. Ebenböckstr. 11, 81241 München Tel/Fax: 089/834 46 83 www.arbeiterarchiv.de




Frieden... und da gäbe es noch die notwendige Erinnerung an die mutige Mitstreiterin Sarah Sonja Lerch, geborene Rabinovitz, die im Gefängnis Stadelheim in der Haft erhängt aufgefunden wurde.
Dann gibt es demnächst wieder das plenumR
plenum R bei dem die Arbeitskreise sich gegenseitig berichten und Neue sich informieren können, was bereits in Arbeit ist und herausfinden, was sie beitragen wollen ...

inzwischen gibt es zwei Mailing-Listen dazu, eine offene mit Veranstaltungs-Ankündigungen, eine interne mit Protokollen und Arbeits-Papieren ... plenum_r-subscribe@lists.riseup.net
Neues Buch zu Sarah Sonja Lerch von Cornelia Naumann
Der Abend kommt so schnellBuchvorstellung im März in der Seidlvilla mit Cornelia Naumann


Der Abend kommt so schnell
Roman, 409 S. / 13 x 21 cm / Klappenbroschur Premium, ersch. Februar 2018, Vorbestellung möglich ISBN 978-3-8392-2199-0
per Post bestellen für 16,00 €





Münchens vergessene Revolutionärin  Für Sonja ist der Frieden zum Greifen nah. Mit Kurt Eisner und anderen Pazifisten will sie im Januar 1918 nach vier entbehrungsreichen Jahren den Krieg beenden.
Eisner und sie rufen den Generalstreik aus, doch die Aktivisten werden verhaftet. Ihr Ehemann sagt sich öffentlich von Sonja los. Er will seine berufliche Karriere nicht durch das skandalöse Benehmen seiner Gattin gefährden.
Nur Fritzi, eine junge Munitionsarbeiterin, besucht die Gefangene. Sie will das Geheimnis der bewunderten Revolutionärin erfahren. Vor dem Leser enthüllt sich das tragische Leben einer Frau zwischen zwei Welten.


http://www.gmeiner-verlag.de/programm/titel/1741-der-abend-kommt-so-schnell.html
Gegensprechanlage Fritz Revolutionsgespraeche mit Cornelia Naumann und www.feldcafe.de 5vor12 nach zu hören 1 h

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