Fritz Letsch

Gestalt- und Theaterpädagoge, Supervisor, München

4 Abos und 0 Abonnenten

Gustav Landauer: Am 2.5. in München erschlagen und erschossen

Gustav Landauer: Am 2.5. in München erschlagen und erschossen

Gustav Landauer: Am 2.5. in München erschlagen und erschossen
Gustav LandauerErinnerung an einen Anarchisten: Landauer Artikel SZ
Landauer, der Beauftragte für Volkskultur in der Räterepublik Baiern hatte nur wenige Tage, um seine Ideen anzuwenden, denn die Feinde der Republik waren stark und bewaffnet, hatten die Presse und die nachfolgenden Faschisten, das Andenken auszulöschen.

Sie hatten auch das Denkmal zerstört, das am Waldfriedhof die Urnen von Eisner und Landauer enthielt, und hatte die Urnen mit Rechnung an die jüdische Gemeinde geschickt.

 
Siegbert Wolf hat uns heute geschrieben: www.raete.de
-------------------------------- 8
mit großer Freude kann ich euch heute den Termin anlässlich der feierlichen Errichtung des Gedenksteins für Gustav Landauer auf dem Münchner Waldfriedhof bekannt geben:
Donnerstag, den 29. Juni 2017, um 10.00 Uhr.
Die von Peter Kühn und mir 2015 ins Leben gerufene Initiative zur Wiedererrichtung des Denkmals für den libertären Kulturphilosophen und Initiator zahlreicher anarchistischer Projekte Gustav Landauer (1870-1919) ist damit erfolgreich abgeschlossen.

Peter und ich danken allen UnterstützerInnen sehr herzlich für ihre tätige Mithilfe.

Beste Grüße,
Siegbert Wolf

-------------------------------- 8
Der genaue Ort im Waldfriedhof demnächst auf www.plenum-r.org vg, werner

Vielleicht findet sich allmählich auch was in den Stadt-Seiten, die immerhin die Initiative aufgegriffen hat ... aber vor kurzem war noch nix da, bitte unten in die Kommentare eintragen!
Gustav Landauer (1870-1919)
war eine herausragende Gestalt der frühen libertären Bewegung in Deutschland. Er war ein überaus produktiver und hoch angesehener Literatur- und Theaterkritiker, Kulturphilosoph, Dramaturg, Essayist, Übersetzer, Roman- und Novellenautor, Vortragsredner, freiheitlicher Sozialist, Antipolitiker und Publizist.

Am 2. Mai 1919 wurde Landauer bei seiner Einlieferung in das Gefängnis Stadelheim (München) durch eine Soldateska brutal misshandelt und ermordet. Ein gutes Jahrzehnt blieb dem Freund Martin Buber bis zum Machtantritt der Nazis, um wichtige Schriften Landauers herauszugeben und derart die Grundlage für eine längerfristige, doch stets eher untergründige Nachwirkung zu verbreitern.

Den Jahren der Verfemung durch die Nazis folgten Jahrzehnte eines weitgehenden Verschweigens und Vergessens sowohl in der postnazistischen BRD als auch in der parteioffiziellen Geschichtsschreibung der DDR. Ein selbsterklärter Anarchist aus jüdischer Familie war in keinem der beiden deutschen Staaten wohlgelitten.

weiterlesen auf https://gustav-landauer.org/
Eisner hatte Landauer gerufen
Kurt Eisner wollte seinen Freund Gustav Landauer in München bei der Revolution dabei haben und wünschte ihn hierher, Landauer hatte dann die Aufgabe, die Ansprache zur Beisetzung nach seiner Ermordung zu halten, und Kardinal VON Faulhaber, der rechtsradikale Hetzer mit allen Adels-Attitüden, Hof-Kaplan des Königshauses und Königlich Bayrischer Militärprobst, ereifert sich in seinen Tagebüchern darüber ...

„Weil doch einmal Blut fliessen muss, bevor wieder Ordnung kommt“
Erzbischof Faulhabers Krisendeutung in seinemTagebuch 1918/19

Antonia Leugers

„Es sei gar nicht so schlimm“, tröstete der 28-jährige Sekretär Alfons Ammer den Münchner Erzbischof am 13. November 1918, „die Kirche würde dann geistig um so freier werden.
Die Regierung sei auch nicht so schlimm .“ Michael von Faulhaber notierte Ammers moderate Lagebeurteilung nach der Revolution verwundert in sein Tagebuch, denn die Nacht vom 7. auf den 8. November hatte der 49-jährige Faulhaber sogar als die „schrecklichste Nacht meines Lebens“ gewertet.
Am nächsten Tag versuchte er seinen Zustand näher zu umschreiben: „Es ist mir nun immer, als ob man mir mit einem Prügel auf den Kopf geschlagen shätte, und das Herzklopfen ist nicht besser geworden.“
Noch am 10. November hatte er nachts „keine halbe Stunde geschlafen“ und „seit dreiTagen nichts mehr richtig gegessen. Es ist mir immer, als ginge ich über ein Brett, das über einen Abgrund gelegt und schwankt.“
Er kam nicht zur Ruhe. Die am 11. November bekannt gegebenen  Waffenstillstandsbedingungen wirkten auf den Feldpropst der bayerischen Armee „wie ein Hammerschlagauf den Kopf.“5
Und nun wollte ihn dieser Sekretär ausgerechnet damit trösten, dass alles nicht so schlimm sei! Faulhaber hingegen fühlte sich brutal verletzt und ohne festen Boden unter den Füßen.
http://universaar.uni-saarland.de/journals/index.php/tg_beihefte/article/view/612/%7B$pdfUrl%7D

http://raete-muenchen.de/faulhaber-21-2-ohrenzeuge-des-mordes

Click to Post