Fritz Letsch

Gestalt- und Theaterpädagoge, Supervisor, München

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Ostermarsch mit Hintergrund

Ostermarsch mit Hintergrund

Der Ostermarsch und der pazifistische Hintergrund: Friedensarbeit und Gewaltfreiheit seit gut 100 Jahren und die dumme Angst der Rüstungs-Bürger, Atomtod-bereit?
Palmsonntag 1919
Schon gleich nach Weihnachten im Wahlkampf hatte Kardinal Faulhaber als Vorsitzender der bayrischen Bischöfe gegen die Regierung Eisner gehetzt, die Menschen, die eine Wahlfreiheit für den Religionsunterricht einführen wollen, sind schlimmer als Herodes, der Kindermörder:

Worauf hin der 21 jährige katholische Jura-Student Anton Arco den bayrischen Ministerpräsidenten erschoss, während die Forderung eigentlich vom Kultusminister der Mehrheits-SPD Hoffmann stammte, aber eine "Tat" gegen einen Juden entsprach mehr der von ihm verehrten Thule-Gesellschaft, die ihn allerdings, da er eine jüdisch-stämmige Mutter hatte, nicht aufnahm. Mehr in www.raete-muenchen.de

Nach dem Tod Eisners wurde die erste Räte-Republik ausgerufen, die MSPD-Regierung floh nach Nürnberg und Bamberg, berief dorthin den Landtag ein.

Ostermarsch Schrobenhausen MBDAWährend sich München auf sein erstes Friedensostern vorbereiten wollte, planten die Rechten mit der Bamberger Regierung einen Putsch, bei dem sie die Räte  festnehmen wollten und Zenzl Mühsam nach der „Verhaftung“ ihres Mannes telefonisch die meisten anderen Räte-Mitglieder warnen konnte.

Die rechtsradikale Thule-Gesellschaft hatte ihre Spitzel in den Räte-Gremien, führte Protokolle und klaute Formulare und mpel, um Bahn fahren zu können und Beschlagnahmungen auf eigene Faust durchzuführen, mit Hauptquartier im Hotel VierJahreszeiten.

Erich Mühsam und … waren nach Ingolstadt / Neuburg in Haft der „Regierung Hoffmann“genommen worden und somit aus dem Geschehen, doch verteidigten die Arbeiter auch den Hauptbahnhof gegen den Einmarsch der Putschisten.
Der Ostermarsch und der pazifistische Hintergrund: Fechenbach-Frau-Eisner
Es hatte Mut gebraucht, in der Aufrüstungs- und Kriegs-Stimmung vor 1914 für den Frieden einzutreten,

und es brauchte Mut, in der SPD gegen die weiteren Kriegs-Kredite aufzutreten, was zur USPD führte, in Berlin zu den Spartakisten und zur KPD.
Friedensarbeit und Gewaltfreiheit seit gut 100 Jahren
Es gab schon Nachrichten zu Ghandi und seinem Salzmarsch, es gab internationale Kongresse der Frauen ...
Karwoche 1968
Die damaligen Ostermärsche der Nachkriegszeit gegen die schon-wieder-Aufrüstung, nach dem immer noch Ruinen, Provisorien und Ersatzgebäude in den Städten standen, aber 1955 mit einer Lüge im Parlament die Wiederbewaffnung und die Eingliederung in den Westblock der Alliierten gegen Russland wieder den „Kampf gegen den Bolschewismus“ aufnahm. Es gab auch einen Toten, Opfer der übereifrigen immer noch rechten Polizei … Otto Müller?

"Aufgehetzt von der "Bild"-Zeitung schoss der Hilfsarbeiter Josef Bachmann am 11. April 1968 den Studentenführer Rudi Dutschke nieder. Das Attentat löste die "Osterunruhen" aus - die größten Straßenschlachten, die die BRD bis dahin gesehen hatte." SPIEGEL

"Gestern Dutschke, morgen wir", skandierten Demonstranten in München. Ein Polizeihauptwachtmeister konterte zum Vergnügen seiner Kollegen: "Hoffentlich noch heute." In der bayerischen Landeshauptstadt kamen der Fotograf Klaus-Jürgen Frings, 32, und der Student Rüdiger Schreck, 27, zu Tode. Frings wurde von einem Stein am Kopf getroffen, Schreck von einem stumpfen Gegenstand. Ihre Todesumstände wurden nie genau aufgeklärt." SPIEGEL

Es waren Schüsse gefallen, aber es sollen die Pflastersteine gegen die eigenen Fotografen und Freunde gewesen sein, die bei der Blockade der Zeitungs-Auslieferung in der Schellingstraße starben?

"Sogar im Ausland kam es zu Protestaktionen. In Rom schleuderten Italiener Molotow-Cocktails in Porsche- und Mercedes-Vertretungen, In London schützten mehrere hundert Bobbies die Büros des Springer-Verlages; Demonstranten riefen "Sieg Heil!" An Ostern 1968 bekamen brave Bürgerkinder politischen Nachhilfeunterricht. In Esslingen hetzten ordnungsliebende Bürger Schäferhunde auf Demonstranten, in Frankfurt knüppelten berittene Polizisten mit langen Latten auf Protestierende ein. "Der Gegenschlag der Staatsgewalt", hieß es im SPIEGEL, "von der Polizei im Namen des Rechtsstaats mit Gummiknüppeln durchgeführt, war ungleich brutaler." - als die Gewalt der Demonstranten. " SPIEGEL

In München wurden die Beteiligten wie Rolf Pohle so hart bestraft, dass sogar die Süddeutsche Zeitung von Unrecht schrieb ...

Ganz andere Töne in Bad Cannstadt: SPIEGEL-Gerichtsreport
Karsamstag 2017
wird es wieder absolut friedlich, und vielleicht so hervorragende Musik wie vor ein paar Jahren die Jimmi Hendrix Revival Band mit vollem Sounf über den Marienplatz ...
die dumme Angst der Rüstungs-Bürger, Atomtod-bereit?
Die NATO-Freunde der Atlantik-Brücke, zu denen nun immer mehr GRÜNE gehören, fehlen genau so wie letztere beim Ostermarsch, und wundern sich, dass ihre Partei in den Keller fällt?

— wird noch weiter ausgearbeitet —



 www.muenchner-friedensbuendnis.de
Abrüsten für eine gerechtere Zukunft
Das Münchner Friedensbündnis ruft auf zum Ostermarsch am Samstag, 15. April 2017







Aufruf zum Unterstützen – 2S. A4, Download 143k
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zur Unterstützerlistezum Spendenkonto Neu: der Faktencheck zum Aufruf …
Überblick Ostermärsche bundesweit
Rückblick: Ostermarsch München 2016
Ostermontag: „Ostermarsch Draußen“
*** kommt ***








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Das Programm am 15. April 2017




  9:30 Uhr
Ökumenischer Gottesdienst St. Markus, Gabelsbergerstr. 6 Uhrzeit korrigiert!


11:00 Uhr
Auftakt am Stachus (Karlsplatz)


anschließend
Demonstrationszug zum Max-Joseph-Platz


ca. 12:30 Uhr
Kundgebung auf dem Max-Joseph-Platz – mit
Claudia Haydt, Informationsstelle Militarisierung (IMI) Tübingen
Moderation: Doro Weniger, GEW



dazu Infostände, Programm ab ca. 12:15 Uhr mit Musik und Ansage




Für eine Welt ohne Krieg, Militär und Gewalt!
Von Afghanistan über Jemen bis Mali finden wir heute Regionen der Perspektivlosigkeit, von Verwüstung und Gewalt – das Ergebnis eines vorgeblichen „Krieges gegen den Terror“, der selbst nur Terror ist, und der auf ganzer Linie gescheitert ist. Hunderttausende von Opfern nicht nur im Irak, in Libyen und Syrien, und keine Umkehr in Sicht?

In dieser Situation stellt die Bundesregierung, nahezu ohne nennenswerte öffentliche Kritik, die Weichen für weitere maßlose Aufrüstung: Der Rüstungshaushalt wurde in den letzen Jahren laufend erhöht auf heute 37 Milliarden Euro. Das war erst der Anfang, die jüngsten Ankündigungen auf der Münchner „Sicherheits“konferenz – 2% vom Bruttoinlandsprodukt – würden zu einer dramatische Steigerung führen, nämlich zur Verdoppelung der Militärausgaben auf über 70 Milliarden Euro. Gleichzeitig treibt vor allem Deutschland den Umbau der EU zu einer militärischen Großmacht an.

Dabei gibt der „Westen“ mit seinen Allianzen – EU, NATO und weitere Partner – bereits jetzt im Vergleich zur übrigen Welt ein Vielfaches für das Militär aus.
Über tausend Militärstützpunkte auf dem Globus stehen für militärische Machtpolitik …
… und fast alle gehören zum westlichen Machtbereich!Angesichts dieser haushohen militärischen Überlegenheit kann jede weitere Rüstung nur als Drohung verstanden werden. Gegen wen sollen sich mögliche militärische Angriffe der NATO richten, welche „Terroristen“ sind als nächstes an der Reihe?

Die wachsende Konfrontation gegenüber Russland führt in eine Sackgasse. Der Truppenaufmarsch an der Grenze zu Russland, zusammen mit den zunehmend aggressiv angelegten Großmanövern, ist ein Spiel mit dem Feuer. Wir übersehen nicht die militärischen Reaktionen Russlands – die Notwendigkeit einer Verständigung ist offensichtlich!

Die heutigen Herausforderungen von Klimawandel, Umweltverschmutzung, Fluchtbewegungen bis – ja, auch Terrorismus, sind gerade nicht mit Militärpolitik und harter Konkurrenz zu bewältigen.

Die Bundesregierung unterstützt die türkische Regierung, die systematisch jegliche Opposition innerhalb wie außerhalb des Parlaments verfolgt. Ebenso verhängnisvoll ist die fortgesetzte Kooperation der Bundesregierung mit despotischen Monarchien wie Saudi-Arabien oder die skrupellose Unterstützung für repressive Putschregime wie Ägypten und andere. Die Beschwörung der „westlichen Werte“ und der Menschenrechte ist nur Heuchelei.

Die Rüstungsexporte sind Teil des Problems und gehören abgeschafft!
Asyl ist Menschenrecht, daran halten wir fest!
Auch um Fluchtursachen zu bekämpfen muss eine friedensorientierte Außenpolitik auf der Gleichberechtigung souveräner Staaten beruhen, statt auf der gegenwärtigen militärischen Machtpolitik.

Bei den Interventionen zu Syrien ebenso wie in der Konfrontation mit der Ukraine wurde fast nur auf Verschärfung statt auf mögliche Schritte zur Verständigung gesetzt.
Wir empören uns – eine Umkehr ist nötig!
Obwohl der Bundestag im März 2010 beschlossen hat, die Atomwaffen in Büchel abzuziehen, wurde inzwischen eine verantwortungslose „Modernisierung“ begonnen! Erschreckend, wie hierzulande wieder von Atombewaffnung gesprochen wird – eine Geisel der Menschheit, die gemeinsam abgeschafft werden müsste!

Die Politik der Militarisierung richtet nur Schaden an. Nirgendwo sind Verbesserungen für die Bevölkerung zu erkennen, ganz im Gegenteil: Geld und Ressourcen fehlen für die menschliche Entwicklung. Wir definieren menschliche Sicherheit so: Nahrung, Wasser, Wohnen, Arbeit, Bildung und Musik und Kultur. Daran müssen sich die Politiker messen lassen.

Aufrüstung und Sozialabbau sind zwei Seiten einer Medaille – Verschlechterungen bei Renten und übriger Sozialpolitik sind unfreiwillige Opfer für die Ansprüche der Bundeswehr, die durch nichts gerechtfertigt sind!

Die Regierung wird dabei von den meisten großen Medien „wie aus einem Munde“ unterstützt.

Dem entspricht deren auffällige Unterstützung des alten und des neuen Bundespräsidenten – beide, Gauck wie Steinmeier, setzten sich ausdrücklich für noch mehr Bundeswehreinsätze und damit Konfrontation ein – Nein, davon wenden wir uns ab.

Wir erinnern uns mit Respekt an einen Bundespräsidenten, an Gustav Heinemann, der tatsächlich mit seiner ganzen Persönlichkeit für Friedenspolitik eintrat. Vor allem ein Kernsatz ist gerade heute für uns die wichtigste Empfehlung:
„Jede Bundeswehr muss grundsätzlich bereit sein, sich um einer besseren politischen Lösung willen in Frage stellen zu lassen.“
Gleichzeitig berufen wir uns auch auf einen großen Aufklärer unserer Tage, Edward Snowden, unfreiwillig im russischen Exil. Er bringt es wiederholt in seinen Videobeiträgen auf den Punkt:
„Es reicht nicht, an etwas zu glauben. Wenn Ihr wollt, dass es besser wird, werdet Ihr Euch für etwas einsetzen müssen.“
In diesem Sinne rufen wir auf – macht mit beim Ostermarsch München, Samstag, 15. April 2017, 11:00 Uhr vom Stachus zum Max-Josephs-Platz
Münchner Friedensbündnis c/o Friedensbüro, Isabellastr. 6, 80798 München, Fax 089 2715917 friedensbuero@muenchner-friedensbuendnis.de


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für diesen Aufruf (Online-Liste Unterstützerliste in Kürze) hoffen wir bis zum Ostermarsch auf möglichst viele Unterstützungen!
Noch am Wachsen: der „Faktencheck“ zum Aufruf …

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