Keine Abos und 0 Abonnenten
Artikel

Zweifelhafte Zulassung:EU-Behörde rät von 52 Medikamenten ab

Die Europäische Zulassungsbehörde für Arzneimittel (EMA) hat 52 Medikamente in Deutschland identifiziert, die besser nicht mehr verschrieben oder verkauft werden sollten. Auch häufig verschriebene Mittel gegen Bluthochdruck und Depressionen sind dabei.

Es sollen aber Ausnahmen für Arzneimittel gemacht werden, die lebensnotwendig für die Patienten sind, weil keine Alternativen verfügbar sind. Es gibt mit Blick auf die Studien keinen Hinweis auf Gesundheitsgefahren oder Unwirksamkeit der Medikamente.

Insgesamt haben die Wissenschaftler etwa 1.000 Zulassungen überprüft. Die zugrunde liegenden Studien waren von der indischen Firma GVK Bio angefertigt worden. Das Unternehmen arbeitet im Auftrag vieler großer Pharmakonzerne weltweit.

Grund für den Widerruf der Zulassungen sind mögliche Mängel bei den Zulassungsstudien.

Die französische Arzneimittelbehörde ANSM hat indessen schwere Mängel bei der Studiendurchführung und der Zuverlässigkeit der Daten festgestellt. Die Studien sind notwendig für die Zulassung von Nachahmer-Medikamenten (Generika).

Die Firma GVK Biosciences hat die Vorwürfe zurückgewiesen.

Der Präsident des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) Karl Broich, begrüßte die Empfehlung der EMA: „Es ist gut, dass wir jetzt auch auf europäischer Ebene ein deutliches Signal für die Einhaltung unserer hohen ethischen und medizinischen Standards für klinische Prüfungen setzen".

Wichtig:

Patientinnen und Patienten, die im Besitz von derzeit suspendierten Arzneimittel seien, sollten diese nicht eigenmächtig absetzen, sondern sich an ihren Arzt oder Apotheker wenden.

Einige betroffene Pharmaprodukte finden Sie auf der Liste des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte. Die gesamte Liste der Medikamente finden Sie als PDF File unter folgendem Link.

Quellen: BfArM-Mitteilung, EMA-Mitteilung, GVK BIO Website

Zum Original