Die riesige Tesla-Fabrik im brandenburgischen Grünheide sorgt für Hoffnungen, aber auch Ängst und Probleme. Darum geht es im neuen rbb|24-Podcast: "Giga Grünheide - Tesla in Brandenburg". Podcasterin Franziska Hoppen über die Herausforderungen bei der Recherche.
Im beschaulichen Grünheide investiert Elon Musk derzeit Milliarden, hier entsteht die erste sogenannte Tesla-Gigafactory Europas. In dem 9.000-Seelen-Ort gibt es viele, die sich auf die neue Fabrik freuen und andere, die dagegen auf die Barrikaden gehen. Im neuen rbb|24-Podcast"Giga Grünheide - Tesla in Brandenburg" erzählt das rbb-Reporter-Team Franziska Hoppen, Phil Beng und Philip Barnstorf Geschichten über ein Dorf, das zur Zukunft der Elektromobilität werden soll. In der ersten Folge geht es um das Tempo, in dem das Autowerk hochgezogen wird - und die Frage: Was macht das mit Grünheide? rbb|24-Podcast rbb: Eine Autofabrik und dann noch eine, die für nichts anderes als die Zukunft der Mobilität stehen soll - das klingt nach einer komplexen Gemengelage. Was sind denn die großen Themen, die Ihr im Podcast herauspickt?Franziska Hoppen: In der ersten Folge lassen wir uns diesen Widerspruch noch einmal auf der Zunge zergehen: Da kommt ein US-amerikanisches Unternehmen, Vorreiter in Sachen Elektromobilität, ausgerechnet nach Grünheide - ich sage es mal böse: Mitten in die Pampa. In der Fabrik sollen tausende Menschen arbeiten, die im Schichtdienst dorthin müssen und wieder zurück. Neue Straßen sollen gebaut, ein Bahnhof verlegt werden, es ist mit Zuzug zu rechnen. Das ist eine total verrückte Situation, die alles auf den Kopf stellt. Und die Anwohner denken sich: Da ist ein Ufo in meinem Garten gelandet.
Es gibt auch viel Kritik an der Tesla-Ansiedlung. Wie greift Ihr das auf?Wir gucken auch auf den Widerstand. Einige Bürger haben sich organisiert, die fühlen sich völlig überrumpelt und werfen große politische Fragen auf, die weit über die Fabrik hinausgehen. Wir schauen aber auch auf die Auswirkungen für die deutsche Autoindustrie und für die regionale Wirtschaft. Es gibt Unternehmen, die haben hier richtig Angst, dass ihnen Tesla die letzten Fachkräfte abgräbt, andere sehen riesige Chancen gerade im Zuzug. Und wir fragen: Wie hat das eigentlich bei Tesla im Ausland geklappt? Und stellen fest, das Unternehmen hat da einige Leichen im Keller.
Die Auswirkungen auf die Umwelt sind auch ein großes Thema bei uns. Wald von der Fläche von rund 250 Fußballfeldern sollen nach aktuellem Stand für das Werk gefällt werden. Die Fabrik steht mitten auf einem Wasserschutzgebiet, verbraucht so viel Wasser wie eine Kleinstadt. Also hier gibt es ein ziemliches Spannungsfeld.
Mehr zum Thema Ihr drei seit der Zeit der Verkündung der Ansiedlung also seit fast einem Jahr an dem Thema dran und auch immer wieder in Grünheide gewesen. Was waren die Herausforderungen beim Podcast?Schwierig für uns ist, dass einer der wichtigsten Gesprächspartner, nämlich Tesla selbst, sehr unnahbar ist: Schwierig zu erreichen, Antworten dauern, teilweise polierte Antworten. Zitierbar ist eigentlich nur Elon Musk, und für den Rest gibt es dann Hintergrundgespräche. Gleichzeitig sind Politik und Behörden ziemlich vorsichtig geworden, weil es ein sehr emotional aufgeladenes Thema ist. Man will nichts Falsches sagen, auch hier gibt es viele Hintergrundgespräche, oft wenig zum Zitieren.
Und dann ist da die wachsende Frustration bei einigen Bürgern, die sagen, wir haben das Gefühl, unsere Sorgen werden nicht ernst genommen und die als Folge dessen eben auch ungern mit der Presse reden. Es ist ein Balanceakt für uns.
Im Hintergrund laufen viele bürokratische Prozesse, die vermutlich hoch komplex sind.Ja! Von Umweltverträglichkeitsprüfung über die Bauleitplanung bis hin zu Erschließungsverträgen, das sind Sachen, mit denen man im täglichen Geschäft jetzt nicht unbedingt was zu tun hat. Auch darum machen wir den Podcast, weil nicht jeder die Zeit und Nerven hat, sich mehrere tausend Seiten Tesla-Anträge im Behördenjargon durchzulesen. Wir nehmen uns im Podcast die Zeit dafür, können Fragen beantworten, auch mit Korrespondenten oder mit anderen Experten, die dann bei uns dreien dabei sind.
Wer soll, wer muss sich denn euren Podcast anhören? Für wen ist das spannend? Mal abgesehen von den Leuten, die in Grünheide und drumherum leben?Für alle, die sich in Deutschland für Elektromobilität interessieren, für Tesla, für die Ansiedlung von großen Investoren in ländlichen Regionen, für Strukturwandel, für Wirtschaft. Ich glaube, das ist ein ganz, ganz breites Feld.
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