Vier Jahre hat Ines Linke das Museum für Wald und Umwelt in Ebersberg geleitet. Jetzt wagt sie mit Workshops und Projekten den Schritt in die Selbständigkeit. Ihrer Leidenschaft wird die 43-Jährige aber weiterhin treu bleiben
Unzählige Stechmücken schwirren im Wald. Eine zieht kleine, unregelmäßige Kreise durch die Luft und lässt sich unbemerkt auf dem Schlüsselbein von Ines Linke nieder. "Als ich das erste Mal im Ebersberger Forst war", sagt sie, "habe ich mich gefragt, warum der Wald so aussieht, wie er jetzt gerade ist". Ines Linke ist die Leiterin des Museums Wald und Umwelt in Ebersberg. Sie steht am Waldrand und lässt den Blick hinab ins Tal schweifen. Eine Hand hat sie ausgestreckt und zeigt jetzt ein paar Meter vor sich: "Es ist kaum vorstellbar, dass dort früher alles Gletscher war." Jahrtausende habe es gedauert, bis zuerst Moose und Flechten, dann Gräser und zuletzt auch Bäume dort wachsen konnten.
Lange wird sie diese Aussicht nicht mehr genießen können, Linke gibt die Leitung des Museums ab. Ende des Jahres verabschiedet sich die 43-Jährige nach vier Jahren in die Selbständigkeit: "Die Arbeit hat mir großen Spaß gemacht, aber ich möchte diesen Schritt jetzt gehen." Dieser Wunsch reifte die letzten Jahre langsam in ihr heran, jetzt passen auch die Rahmenbedingungen. Linke hat Forstwirtschaft mit Schwerpunkt Ökologie und Umwelt an der Hochschule für Forstwirtschaft in Rottenburg studiert und ist Försterin, Gartenbaulehrerin und zertifizierte Waldpädagogin. (...)