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Chronique

Visualizing Music – Die besten Musikvideos des Monats: April 2022

An dieser Stelle sprechen Till Wilhelm und Charlie Bendisch monatlich über die besten Musikvideos, weil das einfach zu wenig getan wird. Im April mit Doechii, Eli Preiss und 070 Shake.

Jeder Anfang hat ein Ende. Im Fall der Musikvideos aus dem April schließen diese unvermeidlichen Punkte allerdings einen Kreis. grim104 beschäftigt sich mit den Kontinuitäten des Nationalsozialismus und spult am Ende zurück, auf dass die Geschichte sich nicht wiederhole. Das neue TDE-Signing Doechii konfrontiert uns mit nackten Körpern, ohne zu sexualisieren, erschießt zu Beginn eine Unbeteiligte und am Ende sich selbst. Jockstrap, das Experimental Pop-Duo aus London, löst die über ihr Video hinweg aufgebaute Spannung mit einem wilden Bildersturm auf, der die vergangenen sechs mInuten Revue passieren lässt. Und Caterina Barbieri, italienische Ambient-Musikerin, führt mit jahrhundertealten Sedimenten in das Video zu »Broken Melody« ein, um ihre Darstellerinnen dann in Staub zerfallen zu lassen. In ferner Zukunft werden auch sie vielleicht zu Stein. Eli Preiss hingegen verlässt zum Ende von »Endboss« die zuvor liebevoll erbaute Welt in Retro-Game-Ästhetik, 070 Shake dagegen erzählt mit »Skin and Bones« eine recht lineare Geschichte. Am Ende des Videos nimmt sie die Maske, die ihr Gesicht ist, ab und begibt sich unter Pferde. Auch ein Neuanfang, irgendwie. Die YouTube-Playlist zur Kolumne findet ihr wie immer hier.