Wir sind ehrlich mit euch: Im September haben wir uns für eher merkwürdige Videos entschieden. Obwohl, eigentlich steigen wir seicht ein: Denn der Berliner Newcomer NALI liefert ein Video direkt aus Lagos, Nigeria, um seine Kollaboration mit dem Produzenten Samon Kawamura gebührend zu begehen. Aber dann, Ichon und die Liebe. Der französische Sänger und Rapper spielt mit unseren Erwartungen und gibt seinen romantischen Momenten immer einen neuen Twist, sodass man bald nicht mehr weiß, wo das Set aufhört und das Musikvideo anfängt. Dann ist da Calman, der den Prenzlauer Berg durch einen digitalen Shredder jagt, den Blick auf das Viertel ebenso dystopisch wie unmenschlich gestaltet. Dabei klingt der Song doch so warm! JASSS hingegen, auch based in Berlin, möchte endlich wieder etwas spüren und erkundet die umliegende Welt, in die sie einbricht, folglich ganz physisch: Sie rennt gegen eine Wand. Injury Reserve spielen mit Isolation, ständiger Beobachtung und dem ewigen Leid des Entertainers. Und für das letzte Video dieser Ausgabe sprechen wir explizit eine Triggerwarnung zu den Themen Blut und Geburt aus. Marina Herlop begibt sich mit unbeschreiblichem Gesang in das Revier gebärender Kühe. Wirklich düster, dieser September.
Till Wilhelm
Berlin
Chronique
Visualizing Music – Die besten Musikvideos des Monats: September 2021
Weiterlesen? Nur bei ALL GOOD.
Rétablir l'original