Ökonomisch weichgespülte Rhetoriken, bei denen sich
Unternehmensverantwortung stets wirtschaftlich rechnen muss – der Business Case
von CSR – ist Kram von gestern. Und man liegt ebenso falsch, wenn man meint,
Unternehmensverantwortung auf eine „licence to operate“, also auf Fragen einer rein
gesellschaftlichen Akzeptanz begrenzen zu können.
Nein, wohlverstandene
Verantwortung steht nicht irgendwie unter ökonomischen Vorbehalten eines „Wenn es
sich rechnet“. Die Achtung von Menschenrechten oder der verantwortliche Umgang
mit unseren natürlichen Lebensgrundlagen (für künftige Generationen) sind
gerade keine bloßen Nebenbedingungen im Rahmen eines unternehmerischen Kalküls.
Sie sind aus ethischer Sicht an sich zu respektieren. Was denn sonst!
Ist das weltfremdes
„moralisches Gesäusel“, übersieht dies doch die systemischen Zwänge unseres
Wirtschaftssystems, das wir Kapitalismus nennen? Von mir aus! Doch dann sollten
wir unsere Wirtschaftsweisen insgesamt diskutieren und uns ernsthaft fragen: Dient
die Ökonomie den Menschen oder dienen Menschen der Ökonomie? Eine
lebensdienliche Ökonomie – im wahrsten Sinne des Wortes – in einer
Marktwirtschaft kann nur mit einem wohlverstanden CS„R“ gelingen. Können Unternehmen
das begreifen?