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Libyen: Chaos lohnt sich

Wo die Milizen herrschen: Kämpfer von Chalifa Haftar mit Mörsergranaten am Strand der libyschen Stadt Bengasi (2017)

Libyen ist ein gescheiterter Staat, in dem Warlords und Kriminelle herrschen. Doch im Dezember sollen Wahlen stattfinden. Kann das funktionieren?


Als im nordafrikanischen vor vier Jahren die ersten richtigen Parlamentswahlen stattfanden, gab es noch ein Gefühl von Hoffnung im Land. Dass Libyen irgendwie ein demokratischer Staat werden könne, trotz allem. Doch es kam ganz anders: Die Wahlen waren der Anfang jenes Staatszerfalls, den wir heute sehen. Sie führten direkt zur Teilung der Institutionen und zurück in den Bürgerkrieg. Gleichzeitig wurde und wird Libyen für Migranten aus dem Süden Afrikas immer mehr zum Durchgangsland Richtung Europa, und das mit allen seinen furchtbaren Auswüchsen: elendige Internierungslager, misshandelte Flüchtlinge, brutale Menschenhändler. Frankreichs Präsident Emmanuel Macron versucht daher in Libyen zu vermitteln, doch in einer zentralen Frage ist keine Einigung in Sicht: die Kontrolle der Milizen.


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