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Weltfußballer 2014: Manuel Neuer, Cristiano Ronaldo und Lionel Messi im Check

Torwart oder Torjäger? Manuel Neuer, Cristiano Ronaldo und Lionel Messi können sich am Montagabend bei der Fifa-Gala in Zürich die Trophäe "Ballon d'Or" für den Weltfußballer 2014 sichern. Die Favoritenrolle scheint klar vergeben zu sein, schließlich haben Cristiano Ronaldo und Lionel Messi die letzten sechs Jahre den Titel gewonnen. Dennoch: Manuel Neuer hat mehr als nur Außenseiterchancen? Die drei Kandidaten im Check.

In den vergangenen sechs Jahren teilten Lionel Messi (2009 bis 2012) und Cristiano Ronaldo (2008 und 2013) den Titel des Weltfußballer unter sich auf. Nicht zuletzt dadurch wurden die beiden Stürmer zu den größten Marken, die es im Weltfußball derzeit gibt. Mit Manuel Neuer schickt sich nun ausgerechnet ein Torwart an, diese Phalanx zu durchbrechen. Ein schwieriges Unterfangen, denn noch nie wurde ein Torwart zum Weltfußballer gewählt.

Cristiano Ronaldo will den Titel verteidigen

Im vergangenen Jahr sicherte sich Cristiano Ronaldo den "Ballon d'Or". Und vieles spricht dafür, dass der Portugiese seinen Titel am Montagabend verteidigt. Mit starken Leistungen bei Real Madrid machte der 29-Jährige im vergangenen Jahr auf sich aufmerksam. Mit 17 Toren schoss er seinen Klub zum Champions-League-Titel, in der Primera Division wurde er mit 31 Treffern Torschützenkönig.

Seine unglaubliche Konstanz und Torquote lassen selbst hartnäckigste Kritiker schweigen. Insgesamt erzielte Ronaldo 2014 in 56 Spielen für Real Madrid und die portugiesische Nationalmannschaft 60 Tore.

Allerdings enttäuschte "CR7" bei der Weltmeisterschaft in Brasilien. Mit ihrem angeschlagenen Anführer schieden die Portugiesen bereits in der Vorrunde aus. Nur ein einziges Tor gelang dem Superstar. Und genau das ist die Chance von Manuel Neuer.

Kommt Manuel Neuer im Schlussspurt?

Neuer spielte im Gegensatz zu Ronaldo eine herausragende WM. 2014 war das beste Jahr seiner Karriere. Mit Deutschland holte er in Brasilien den Titel und kassierte dabei nur vier Gegentore. Quasi nebenbei etablierte er vor den Augen der Weltöffentlichkeit eine neue Art des Torwartspiels.

Auch bei den Bayern lief es. Mit den Münchnern gewann Neuer das Double aus Meisterschaft und DFB-Pokal und schaffte es in der Champions League immerhin bis ins Halbfinale. In 32 Bundesliga-Spielen musste er im vergangen Jahr lediglich 14-mal hinter sich greifen.

Als Lohn könnte der 28-Jährige am Montag als erster Torwart und erster Bundesliga-Profi (Lothar Matthäus spielte 1991 bei Inter Mailand) zum besten Spieler der Welt gewählt werden. Zuletzt gab es einige positive Signale. Die renommierte französische Sportzeitung "L'Equipe" entschied sich bei ihrer Wahl zum Weltfußballer für den Deutschen - und nicht für Messi oder Ronaldo. Neuer selbst bleibt dennoch zurückhaltend: "Sagen wir so: Favorit bin ich nicht", lautete seine Kernaussage vor der Gala in Zürich.

Lionel Messi lediglich mit Außenseiterchancen

Nach einem durchschnittlichen Jahr hat auch Lionel Messi bei der diesjährigen Weltfußballerwahl nur Außenseiterchancen. Realistisch gesehen hat der "Zauberflo" gegen die Leistungen von Ronaldo und Neuer keine Chance. Allerdings dachte man das auch bei der Wahl zum besten Spieler des WM-Turniers. Diese gewann Messi vor Spielern wie Arjen Robben, Thomas Müller oder eben Manuel Neuer.

Selbst Fifa-Präsident Joseph Blatter konnte diese Entscheidung nicht fassen: "Soll ich diplomatisch sein oder die Wahrheit sagen? Ich war selbst ein bisschen überrascht, dass Messi gewählt wurde", sagte er nach dem Turnier. Lionel Messis Chancen leben von seinem guten Ruf.

Bei der Weltfußballer-Wahl haben die Nationaltrainer, die Kapitäne und ausgewählte Sportjournalisten aus aller Welt das Sagen. Wie sie letztendlich abstimmen, kann keiner voraussagen.

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