Kunstkrimi-Gemälde von da Vinci Es ist das teuerste Gemälde der Welt. Doch "Salvator Mundi" ist verschwunden. Wer hat das Bild?
Rembrandt, Vermeer, Fabritius: Im Louvre von Abu Dhabi hängen bereits namhafte Künstler aller Couleur. Doch die Kunstwelt wartet seit Monaten vor allem auf das Gemälde eines Mannes, das auch in Saudi Arabien gezeigt werden sollte: "Salvator Mundi", ein Jesus-Porträt. Mit einschlagenden Superlativen: ein echter Leonardo Da Vinci, ein beispielloser Kunstkrimi (den Sie hier nachlesen können), das teuerste Gemälde der Welt. Vergangenes Jahr kam das Kunstwerk für 450,3 Millionen Dollar (inklusive der Gebühren) bei bei Christie's in New York unter den Hammer.
Doch das Bild ist nicht mehr aufzufinden.
Das berichtet nun die "New York Times". Demnach sei der Aufenthaltsort des Gemäldes nicht bekannt - selbst Angestellte des Louvre in Abu Dhabi und dem Pariser Louvre, dem Namen gebenden Original, wüssten nicht wo sich das Bild derzeit befinde. Was ist mit dem Bild passiert? Darüber wird in der Kunstwelt wild spekuliert.
Das Rätsel um "Salvator Mundi"Schon nach der Auktion brodelte die Gerüchteküche. Nicht zuletzt, weil über den neuen Besitzer von " Salvator Mundi" nichts bekannt wurde. Am 8. Dezember 2017 schließlich setzte der Louvre in Abu Dhabi, der vier Tage vor der Auktion eröffnet hatte, den Spekulationen per Twitter ein Ende: "Louvre Abu Dhabi freut sich darauf, den 'Salvator Mundi' von Leonardo da Vinci zu zeigen. Das Werk wurde vom Ministerium für Kultur und Tourismus Abu Dhabi für das Museum erworben."
Als Strohmann soll der saudische Prinz Badr Bin Abdullah Bin Muhammad Bin Farhan Al Saud das Bild ersteigert haben - ein enger Vertrauter des Kronprinzen Mohammed bin Salma.
Hat sich der Kronprinz entschlossen, das Bild zu behalten? Schon im September vergangenes Jahres verschwand das Gemälde von der Bildfläche; eine öffentliche Präsentation wurde ohne Erklärung abgesagt. Die saudische Botschaft in Washington habe gegenüber der " New York Times" eine Stellungnahme abgelehnt, auch das Kulturministerium von Abu Dhabi wollte der Zeitung keine Fragen beantworten.
Im Rahmen einer stern-Recherche zu "Salvator Mundi" - die Sie hier lesen können - deuteten sich mögliche Ungereimtheiten an. Im November 2018 sagte Dianne Midistin, die lange im Conservation-Department des Metropolitan Museums gearbeitet hat und Professorin am New Yorker Institute of Fine Arts ist, dem stern: "Ein Konservator aus der Schweiz sagte mit Mitte September, dass er einen Zustandscheck von 'Salvator Mundi' machen solle, bevor das Bild zum Louvre geschickt werde. Der Louvre wusste nichts davon. Ende Oktober hatte der Konservator das Bild immer noch nicht gesehen."
Quellen:"Louvreabudhabi", "New York Times"
fs / Mitarbeit: Silke Müller