Pünktlich um elf Uhr Ortszeit trat Robert Mueller vor die Presse - der Sonderermittler wirkte angespannt, sprach etwa zehn Minuten und ließ keine Fragen zu.Mueller erklärte die Russland-Untersuchung offiziell für abgeschlossen. Er kündigte an, sich in sein Privatleben zurückzuziehen. Der Sonderermittler sagte, er werde nichts mehr zu der Untersuchung sagen - der Bericht steht für sich. Eine Aussage vor dem Kongress halte er für nicht angemessen.
Seit dem Abschluss des Berichts steht die Frage im Fokus, ob US-Präsident Donald Trump die Justiz behindert hat oder nicht. Mueller wollte den Präsidenten in dieser Frage nicht freisprechen. Der Sonderermittler sagte, wenn es Klarheit darüber gegeben hätte, dass Trump keine Straftat begangen hat, dann hätte sein Team das auch so in dem Bericht wiedergegeben.
Dem Bericht zufolge hatte Trump Mitarbeiter des Weißen Hauses angewiesen, Sonderermittler Mueller abzusetzen - die Mitarbeiter seien dem jedoch nicht gefolgt. Mueller sagte, die Ermittlung zeige, dass Russland systematisch versucht hat, Einfluss auf die Präsidentschaftswahl zu nehmen. Es gebe jedoch keine Beweise, dass Trumps Team illegale Absprachen mit Russland getroffen hat.
Justizminister William Barr hatte den Mueller-Bericht Ende März vorgelegt. Er fasste den Inhalt in einem vierseitigen Dokument zusammen. Mueller hatte sich daraufhin in einem Brief beklagt, dass Barr Inhalt und Kontext des Berichts nicht vollständig korrekt wiedergegeben hat.