Der Tech-Riese Amazon will ins Weltall: Das Projekt Kuiper soll mit 3236 Kleinsatelliten Hochgeschwindigkeits-Internet auf der ganzen Welt garantieren. Auch schlecht bis gar nicht ans Internet angebundene Regionen sollen dann Zugang zum Netz haben. Mit diesen Plänen liefert sich Amazon einen Wettkampf im Erdorbit. Denn Amazons Plan mit satellitengestützten Internetverbindungen hat Ähnlichkeiten zum Raumfahrtunternehmen SpaceX, das unter Leitung von Tesla-Chef Elon Musk steht.
Ein Grund für diese Überschneidungen sind personelle Strukturen, wie der US-amerikanische Fernsehsendern CNBS berichtet. Demnach habe Amazon-CEO Jeff Bezos einige ehemalige Führungskräfte aus der Ägide von Elon Musk eingestellt.
Unter anderem arbeitet Rajeev Badyal an Amazons Projekt Kuiper, heißt es unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen. Damit hat sich Amazon eine vormals ranghohe Persönlichkeit aus dem Umfeld von SpaceX eingekauft, war er doch bis Juni vergangenen Jahres Vizepräsident bei SpaceX.
Badyal leitete vor seinem Wechsel die Abteilung Starlink, die im vergangenen Jahr die ersten beiden Testsatelliten startete. Vor seiner Entlassung habe sich Musk frustriert über die langsame Entwicklungszeit von Projekten bei Starlink geäußert. Sowohl SpaceX, als auch Amazon geben zu der personellen Angelegenheit keinen Kommentar ab.
Auch wenn Amazon gerade versucht, sich mit der Einstellung Badyals in diesem Wettbewerb mit mindestens fünf weiteren Unternehmen zu behaupten: Was die technologische Entwicklung anbelangt, liegt Amazon mehrere Jahre hinter SpaceX. Zudem muss sich der Konzern auf lange Genehmigungszeiten einstellen.
Die US-Behörde Federal Communications Commission ist dafür zuständig, Erlaubnisse für Kommunikationsgeräte wie Radios, Satelliten und Computer auszusprechen. Auch SpaceX musste zwei Jahre auf ein Einverständnis der Zulassungsbehörde warten. Mittlerweile hat sie dem Unternehmen erlaubt, fast 12.000 Satelliten in den Orbit zu schicken. Wie CNBC berichtet, sei SpaceX nun bereit, seine erste Serie von Satelliten fürs ganze Netzwerk zu starten.
Amazon äußert noch keine Angaben, ob die Satelliten selbst gebaut oder von Drittanbietern erworben werden sollen. Unklar bleibt zunächst auch, wie die Raumsonden in die Erdumlaufbahn geschickt werden sollen. Im Gespräch ist dafür die Raumfahrtfirma Blue Origin von CEO Bezos.