2019 ist das vierte Jahr der Dieselkrise. Die Debatte um zu hohe Grenzwerte und Fahrverbote in deutschen Städten erhitzt weiter die Gemüter. Obgleich der Diesel-Marktanteil - anders als in allen anderen EU-Ländern - laut Kraftfahrtbundesamt im Januar dieses Jahres erstmals wieder um zwei Prozent nach oben geklettert ist, scheint das Comeback des Selbstzünders mitnichten in Stein gemeißelt.
Eine Dataforce-Umfrage unter Firmenflottenbetreibern zeigt: Der Diesel ist bei ihnen auf dem absteigenden Ast. In den Jahren 2016 bis 2018 ebbte sein Anteil um 13 Prozent auf 58 Prozent ab. Damit sind Dieselfahrzeuge zwar noch immer mit Abstand am häufigsten auf deutschen Fuhrparks anzutreffen, ein Umdenken wegen drohender Fahrverbote aber erkennbar.
Ebenso wie Privatpersonen, ist auch bei Fuhrparks der Benziner die Nummer zwei. Doch die Powertrain Analyse 2018, die 740 Fuhrparkbetreiber in den Blick nahm, zeigt auch: Elektroautos und Hybride erfreuen sich immer größerer Beliebtheit.
Im Flottenmarkt stieg ihr Anteil um mehr als 50 Prozent im betrachteten Zeitraum von zwei auf 4,4 Prozent. Der Trend könnte anhalten, sehen 37 Prozent der Befragten E-Autos als richtungsweisend.
Doch nach wie vor hat ein Großteil der Fuhrparkbetreiber allerdings Bedenken bezüglich E-Autos in ihrer Flotte, wie das Fachmagazin „Firmenauto" auf Grundlage der Dataforce-Umfrage herausarbeitet hat. Fast 35 Prozent halten sie für überbewertet, stolze 84,1 Prozent der Befragten sind E-Autos schlicht zu teuer.
Ein Großteil von ihnen sei immerhin bereit, einen Teil der Mehrkosten im Vergleich zu konventionellen Autos in Kauf zu nehmen.
Das große Problem für viele Flottenbetreiber: die Reichweiten der E-Varianten. Mittlerweile betragen die Reichweiten von Autos wie Teslas nunmehr drittem Serienfahrzeug Model X oder des JAC iEV 500 Kilometer und mehr. Doch das genügt ihnen nicht. Die große Mehrheit sehnt sich nach einer Reichweite von 600 Kilometern.
Auch wünschen sich die Firmen eine bessere Infrastruktur für Ladestationen. Ende 2018 waren noch 16.100 öffentliche Stationen in Deutschland installiert, ein Viertel von RWE gemanagt. Doch deren Zahl könnte sich bald erhöhen: Energieversorger und Autohersteller haben das Marktpotenzial erkannt.
Trotz einiger Bedenken blicken immer mehr Flotten auf Erfahrung mit Stromern zurück. Fast die Hälfte der Fuhrparkbetreiber hatte bereits E-Autos in ihrer Flotte in Betrieb - 2011 beschränkte sich die Zahl noch auf überschaubare 13 Prozent, geht aus der Dataforce-Analyse hervor.
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