Die Krise zwischen Moskau und Kiew verschärft sich. Die Ukraine hofft auf die Hilfe des Westens, denn militärisch ist sie Russland unterlegen. Premierminister Wolodymyr Groisman verteidigt im Gespräch die Verhängung des Kriegsrechts.
In diesen Tagen der Eskalation am Asowschen Meer ist der Sicherheitsaufwand für einen ukrainischen Premierminister besonders hoch. Wohl deshalb kommt Wolodymyr Groisman mit einer ungewöhnlich großen Entourage zum Gespräch in die Redaktion.
Groisman ist wie geplant zu politischen Gesprächen nach Berlin gekommen. Obwohl in seiner Heimat gerade das Kriegsrecht ausgerufen wurde. Oder besser: Umso mehr, weil nun Kriegsrecht herrscht. Gerade jetzt braucht sein Land Verbündete.
WELT: Wie schätzen Sie die aktuelle Lage am Asowschen Meer ein? Erwarten Sie weitere russische Angriffe?
Wolodymyr Groisman: Russland ist ein Aggressor und eine Besatzungsmacht. Ich bin überzeugt, dass es alles tun wird, um das Asowsche Meer und die Gebiete darum zu besetzen. Wir können leider nicht ausschließen, dass es nun auch mit offiziellen Truppen auf ukrainisches Territorium vordringt. Russland verhält sich unvorhersehbar. Es verletzt alle nur erdenklichen völkerrechtlichen Normen.
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Das Interview führten Richard Herzinger und Philipp Fritz im November 2018 in Berlin.