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Die Toten von New York

Leichen in Lastwagen, Massengräber und ein sprunghafter Anstieg der Anzahl der Toten: New York kämpft nicht nur mit den Auswirkungen des Coronavirus-Epidemie, sondern auch mit Gerüchten, Halbwahrheiten und Datensalat.


New York. Bis vor Kurzem waren Sirenen das akustische Gegenstück zur New Yorker Skyline: Touristen staunen oder meckern über den immensen Lärmpegel der Stadt, Einwohner zucken darüber die Achseln. Doch das ist vorbei. Plötzlich sind die Sirenen vielen New Yorkern unheimlich; inmitten ungewohnter Stille macht das Schrillen es schwer, nicht an die Toten zu denken.

Auch in den Krankenwagen kreisen die Gedanken immer öfter um den Tod. „Unserer größte Sorge ist, dass wir uns anstecken und das Virus mit nach Hause bringen“, sagt Michael Greco, Vizepräsident der Ersthelfer-Gewerkschaft FDNY Local 2507. Mehrere Mitglieder seiner Gewerkschaft hätten bereits Angehörige verloren, nachdem sie selbst Symptome zeigten. Viele Sanitäter würden deshalb versuchen, ihre Familie wegzuschicken – oder selbst für die Dauer der Pandemie nicht mehr nach Hause gehen.

An einem durchschnittlichen Tag sterben in New York zwischen 145 und 160 Menschen. Doch im vergangenen Monat ...

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