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Interview

Hä, warum muss da eine Folie um die Gurke sein?

In den 80ern ging Heike Makatsch mit ihren Eltern gegen die Pershing-II-Raketen demonstrieren, in den 90ern war sie das unpolitische "Girlie der Nation". Und heute? Freut sie sich, wenn junge Menschen sich für etwas einsetzen - und die Erwachsenen wachrütteln

Törööö! Wer kann hier nicht mitsingen? "Benjamin, du lieber Elefant, kannst sprechen und bist überall bekannt ...". Seit mehr als vierzig Jahren schon trötet ein sprechender Elefant durch deutsche Kitas und Kinderzimmer. Heike Makatsch war sechs, als die erste Hörspielfolge von Elfie Donnellys "Benjamin Blümchen" erschien. Kommende Woche wird sie 48, und seit Donnerstag begleitet sie die Kinokarriere des tollpatschigen, hilfsbereiten und offensichtlich zuckersüchtigen Elefanten. Die Handlung ist ein gelungener Mix aus altbekanntem Benjamin-Blümchen-Stoff - der Neustädter Zoo muss mal wieder gerettet werden - und Themen des 21. Jahrhunderts: Heike Makatsch spielt Zora Zack, eine boshafte Immobilienspekulantin, die den Zoo in einen Hightech-Park mit Luxusapartments verwandeln und außerdem Benjamin entführen will, ihn in eine Kiste sperren lässt und dann am liebsten ... Aber das soll nicht verraten werden.

"Ich hoffe", sagt Heike Makatsch, fragender Blick, "ich komme nicht zu böse rüber?" Nein, die Freigabe ist ja ab null Jahren. Standard bei Heike-Makatsch-Filmen - von "Männerpension" (1996) über "Hilde" (2009) bis "Das schönste Mädchen der Welt" (2018) - ist übrigens FSK 12. Sonst haben ihre Filme nicht viel gemeinsam, sie hat es geschafft, nicht auf eine Rolle festgelegt zu werden. Eine umso größere Leistung, da sie in den frühen 90er-Jahren als Viva-Moderatorin und "Girlie" bekannt wurde, ein Typ junge Frau, mit dem ältere Feministinnen erstmal klarkommen mussten: Spängchen im Haar, Zöpfe, kurze Röcke, zugleich niedlich und selbstbewusst. Ein paar Jahre später wechselte sie das Fach und ist seitdem als Schauspielerin ungebrochen erfolgreich. Für sie sei ein Film relevant, der ihr die Augen für Ungerechtigkeiten öffne, im politischen sowie im privaten Sinn, hat sie mal gesagt.

Eine gewisse Relevanz beansprucht auch "Benjamin Blümchen" für sich: Die Hörspiele sollen die politische Sozialisation von Kindern fördern, Konflikte vermitteln, ein lebendiges Bild von Demokratie zeichnen. Gleichzeitig sind die Geschichten nicht unumstritten: Das Richtige und Gute würde immer nur links der Mitte liegen, so die Kritik, Polizei, Politik und Wirtschaft stünden für das Falsche und Böse. Was jetzt? Für Heike Makatsch - törööö! - gibt es da keine zwei Meinungen, wie sie gleich im Interview in einem Hotel am Bebelplatz in Berlin-Mitte erzählen wird. Vorher schnappen wir uns noch schnell die letzten Himbeeren aus der Obstschale, die der aufmerksame PR-Stab, der "die Makatsch" umschwirrt, bereitgestellt hat.

Für die Rolle der Zora Zack mussten Sie wahrscheinlich nur die aktuellen Entwicklungen auf dem Berliner Immobilienmarkt studieren, oder?

Erst einmal gefiel mir das Drehbuch sehr gut, auch deswegen, weil hier eine Haltung transportiert wird und weil bereits den ganz Kleinen mitgegeben wird, dass alles Moderne und Neue nicht unbedingt gut sein muss. Umgekehrt wird dadurch oft das Traditionelle und Alte aufs Spiel gesetzt oder ja, siehe Wohnen in Berlin, weggentrifiziert.

Was gefiel Ihnen daran, die Bösewichtin zu spielen?

Ich mochte den Anspruch, den Kindern zu zeigen: Da kommt ein Mensch, der glamourös aussieht, strahlt und lacht, und dann dreht sich dieser Mensch um, und es sieht alles ganz anders aus. Erst dann merkt man, was eine Immobilienspekulantin wie die Zora Zack wirklich im Sinn hat: Wachstum, Profit, die kalte Knete. Es hat mir trotzdem gefallen, diese Rolle zu spielen, diese doppelgesichtige Frau, die auch etwas Trauriges in sich trägt, aber eigentlich knallhart ist und das Warme und Herzige und Lebendige verachtet.

Es gibt inzwischen 86 "Benjamin Blümchen"-Trickfilme und mehr als 150 Hörspielfolgen. Auf diesen Elefanten war immer Verlass. Er hat den Zoo, den Kindergarten oder auch mal die Biber gerettet. Im neuen Kinofilm wollen die Menschen ihn retten, wütend und mit selbst gebastelten Schildern gehen sie für ihn die Straße. Das ist ein sehr aktuelles Motiv.

Es wird jetzt langsam wieder aktuell, man hat das Gefühl, dass schon sehr lange kein Mensch mehr aufgestanden ist für irgendwas. Die Zeiten müssen sich ändern - und sie ändern sich bereits. Man sieht doch, wie die Kids sich politisieren und für #Fridaysforfuture oder #unteilbar auf die Straße gehen. Wenn Benjamin Blümchen auch dazu beitragen kann, dann ist es gut. Die jungen Leute sollen denken, dass Demokratie funktioniert, dass man für etwas einstehen muss, dann wird sich auch etwas ändern.

In den 90er-Jahren arbeiteten Sie als Moderatorin beim Musiksender Viva. Damals ging es weniger darum, die Welt zu retten, Partymachen war wichtiger. War das eine gänzlich unpolitische Zeit, als Sie mit der Sendung Interaktiv 1993 online gingen?

On Air hat man damals noch gesagt.

Ach ja, genau.

Es fällt mir schwer, zu behaupten, dass die Neunziger ein besonders politisches Jahrzehnt gewesen wären.

In Ihrer ersten Sendung sagten Sie: "Wir sind mehr als nur ein Fernsehsender, wir sind euer Sprachrohr und euer Freund, und ab heute bleiben wir für immer zusammen." Könnte von einem YouTuber stammen.

Wir waren sehr frei damals in dem, was wir gesagt und gedacht haben, wie gehaltvoll das jeweils war, das sei jetzt mal dahingestellt. Heute ist YouTube das neue Sprachrohr, auch wenn keiner mehr dieses Wort benutzt. Da sitzen junge Leute und nutzen ihre Kanäle, um zu vermitteln, was ihnen wichtig ist. Man kann das schon vergleichen, die VJs waren eine Art Vorreiter für die Generation YouTube.

Die nun einen wie Rezo hat.

Die Folgen eines ökonomischen Ungleichgewichts sind nicht mehr zu verdrängen. Aber auch ökologisch ist ein neues Bewusstsein entstanden: Viele fragen sich, ob wir so noch weiterleben können in der Zukunft. Aus einer gewissen Ohnmacht und Passivität heraus ist eine junge Generation entstanden, die Dinge nicht mehr hinnehmen, sondern aktiv gestalten will. Man hat lange nicht mehr geglaubt, dass es eine engagierte Mehrheit gibt und dass diese Mehrheit tatsächlich Einfluss haben kann. Es wäre toll, wenn das nicht verpufft. Ich wünsche mir, dass der Druck auf die Politik so stark wird, dass sich etwas verändert.

Für was sind Sie früher auf die Straße gegangen?

Ich habe 1980 mit meinen Eltern gegen die Stationierung der Pershing-II-Raketen demonstriert, europaweit waren es Millionen. Wir waren in Bonn, ich war neun. Aber nichts von den Sorgen der Menschen ist gehört worden damals, nichts hat sich verändert. Das war ein resignativer Moment für mich. Und so kamen nach den 60er- und 70er-Jahren, die politisch sehr emanzipatorisch waren und in denen viele Umwälzungen stattgefunden haben, die 80er-Jahre, die sich mehr auf Individualisierung als auf das Kollektiv besonnen haben. Und die Kids der Neunziger nennt man dann heute die Partygeneration - ja, schön, dass wieder ein neuer Wind weht.

Ihre Kinder könnten Ihnen Passivität zum Vorwurf machen.

Das aufkommende Bewusstsein für Politik und Ökologie bei der heranwachsenden Generation sensibilisiert mich und ich denke: Hä, warum muss da schon wieder eine Folie um die Gurke sein? Vor drei Jahren hätte ich mir noch eine Plastiktüte an der Kasse geben lassen, das tue ich nicht mehr. Das ist neu. Mein Konsumverhalten ist anders geworden. Ich hoffe, dass es den Markt für die Dinge, die unsere Umwelt zerstören, bald nicht mehr geben wird.

Warum war Klimawandel früher kein Thema unter Kindern und Jugendlichen?

Der Umweltschutz hat eine gewisse Coolness bekommen. Wer früher den Regenwald retten wollte, galt als Öko. Heute gibt es Identifikationsfiguren wie Greta Thunberg, denen man gerne folgt. Und weil es viele tun, ist es angesagt. Bei Zwölfjährigen entsteht dadurch ein positiver Druck, in die Richtung, dass es eben uncool ist, wenn man eine Plastiktüte dabeihat oder wenn einem das Thema Umwelt ganz egal ist.

Im nächsten Film wird Benjamin Blümchen also das Klima retten?

Na ja, es gibt viele Baustellen, vieles muss gerettet werden, aber unser Planet, die Umwelt, das steht in der Prioritätenlisten schon ganz oben. Könnte also schon ein neuer Fall für Benjamin werden.

Als 1977 die erste Hörspielfolge "Benjamin Blümchen als Wetterelefant" erschien, waren Sie sechs Jahre alt. Sind sie mit ihm und Otto und Karla Kolumna groß geworden?

Nicht so sehr. Meine Comic-Helden waren Biene Maja und Heidi und Kimba. (Singt und schnippt) Kleiner weißer Löwe, wir sind stolz auf dich, stolz auf dich … Das habe ich am liebsten geguckt im Fernsehen, Kassetten hatte ich auch. Ach, und "Hui Buh, das Schlossgespenst" war noch dabei.

Sie haben in so einigen Kinderfilmen mitgespielt und viele Hörspiele eingesprochen. In "Tom Sawyer" waren Sie Tante Polly, in "Der Grüffelo" gaben Sie der Eichhörnchenmutter eine Stimme, Sie haben Otfried Preußlers "Die kleine Hexe" gelesen und Frederik Vahles "Die fabelhafte Geschichte von Anne Kaffeekanne". Was reizt Sie an diesen Kinderstoffen?

Bei Filmen oder Hörspielen für Kinder hat man stärker den Adressaten vor Augen. Man hat das Gefühl, man macht das für jemanden, der staunend, mit großen Kinderaugen vor einem sitzt. Bei Erwachsenen-stoffen ist das nicht so, da arbeitet man eigentlich gar nicht bewusst für die Menschen da draußen, es ist mehr ein innerer Prozess. Bei Kinderfilmen sendet man mehr, man kann etwas dicker auftragen oder noch mehr den Punkt rausarbeiten, den man sonst eher innen, für sich behält - das macht Spaß. Das heißt nicht, dass das erfüllender ist, aber: auch mal erfüllend.

Sind Kinderfilme manchmal nicht zu stark an Erwachsene gerichtet und liegt darin nicht die Gefahr, dass die Botschaft von Kindern gar nicht erkannt wird?

Aber so denke ich nie. Ich denke nicht daran, dass Kinder die Botschaft nicht erkennen, in dieser Hinsicht würde ich mich nicht zensieren. Manchmal verstehen Kinder mehr als wir Erwachsene, nicht theoretisch oder analytisch, sondern im Herzen. Und auch, wenn Kinder manches rein kognitiv nicht verstehen können, fällt die Botschaft immer irgendwohin, bleibt immer irgendwie hängen, im Guten wie im Schlechten.

Gerade bei den alten Folgen von "Benjamin Blümchen" ist der Humor gar nicht so sehr für Kinder gemacht. Im Vergleich zu vielen Kindergeschichten heute, "Conni" etwa …

… Conni hat ja gar keinen Humor. Das ist einfach nur so: Man steht auf, man putzt sich die Zähne, man geht in den Kindergarten, da malt man ein Bild, da sucht man ein Osterei, und dann geht man wieder nach Hause.

Was haben Sie denn als Kind gelesen?

Ich mochte die Bücher von Christine Nöstlinger oder Peter Härtling. Dann so Sachen wie "Mio, mein Mio", Ronja Räubertochter, Pippi Langstrumpf. Wenn ich Astrid Lindgren jetzt manchmal höre, ist das aber schon etwas veraltet. Einerseits ist es ein bisschen anarchisch, anderseits ist es aber auch sehr in einem autoritären System verankert. Ich mochte vor allem traurige Geschichten.

Empfehlen Sie doch bitte ein Buch.

Ich habe mal eine Serie eingelesen von der schwedischen Autorin Frida Nilsson, "Hedvig" heißen diese Bücher. Da geht es um ein Mädchen mit einem sehr ambivalenten Charakter. Die ist auch mal neidisch oder gönnt jemandem etwas nicht oder lügt ihre Mutter an, aus einer inneren Not heraus, weil sie keine Lust hat auf Strafe. Sie macht Sachen, die man nachvollziehen kann, die aber nicht immer sympathisch oder heldenhaft sind. Die Handlung wird nicht aufgelöst in Richtung: So, jetzt hat sie daraus gelernt, jetzt weiß sie, was richtig und was falsch ist. Das hat mir gefallen.

Viele Neuerscheinungen auf dem Kinderbuchmarkt handeln von starken Frauen, "Malalas magischer Stift" zum Beispiel oder "Good Night Stories for Rebel Girls" . Gefällt Ihnen das als Mutter von drei Töchtern?

Ja, es gibt gerade viele von diesen Mädchen-Mutmach-Büchern, die sagen: Hey, ihr seid die, die die Welt verändern! Da werden aber auch Biografien beschrieben, die nicht so glatt laufen, Brüche haben, wo etwas durch eine bestimmte Eigenart bewirkt wird.

Der Grundton bei diesen Büchern ist oft: Mädchen haben es schwer, Frauen werden benachteiligt. Man kann das auch als Jammern auslegen.

Ich jammere nicht. Ich finde es super, eine Frau zu sein, ich habe Freude am Frausein. Ich finde auch nicht, dass es auf Selbstmitleid hinweist, Frauen mit besonderen Biografien oder einer herausragenden Stärke zu porträtieren. Ich persönlich fühle mich auch nicht benachteiligt, was aber nicht heißt, dass ich Benachteiligungen an anderer Stelle nicht erkenne, dass ich nicht weiß, wo für was gekämpft werden muss.

Zum Beispiel?

Frauen dürfen nicht in Situationen geraten, wo sie beruflich durch Männer in Abhängigkeiten geraten, wo sie wegen ihres Geschlechts weniger verdienen, wo sie aufwachsen mit dem Gefühl, dass sie gefallen, sich anpassen, als Frau sofort in eine Rolle schlüpfen müssen, die von ihnen erwartet wird. Ähnlich wie der Klimaschutz werden auch Frauenthemen ein immer breiterer Konsens. Es geht nicht alles von heute auf morgen, das ist klar, und es geht auch nicht nur durch Gesetze. Aber Gesetze unterstützen Gleichstellung, machen sie selbstverständlicher. Ein Mann sollte inzwischen wissen, dass er einer Frau während eines Gesprächs niemals einfach die Hand aufs Knie legen darf. In Zukunft wird das nicht mehr passieren, das ist vorbei. Die Grenzen dessen, was schlüpfrig ist und unangemessen, werden gerade neu gezogen.

In den sozialen Netzwerken hätten Sie für solche Sätze viele Likes bekommen. Aber Sie halten sich da zurück.

Ja, aber seit ein paar Wochen habe ich einen Instagram-Account!

Sie posten Bilder von Ihrer Arbeit, alles ist sehr professionell. Wir sehen Sie nicht im Urlaub oder am Frühstückstisch mit Ihrer Familie.

Ich habe jetzt keine sanktionierende Haltung, aber ich frage mich: Was hat das Private, diese öffentliche Zurschaustellung in den sozialen Medien zu suchen? Ich verstehe das einfach nicht so richtig.

Und warum sind Sie dann auf Instagram?

Ich hatte plötzlich einfach Lust und bin gespannt, was da alles noch aus mir herauswill und sich den Weg auf diese Plattform bahnt. Ein bisschen zögerlich bin ich noch. Ich würde das eigentlich begrüßen, wenn ich ein größeres Mitteilungsbedürfnis hätte. Aber ich bin da aufgeschlossen mir selbst gegenüber.

Aber noch zu skeptisch?

Ich empfinde Smartphones als Zeitfresser, die auch bei Erwachsenen die Aufmerksamkeit absaugen. Ich muss mich da immer wieder mal zur Vernunft rufen. Ich glaube aber schon, dass es ein großes Potenzial gibt in der Art, wie Menschen sich zusammenschließen können durch die neuen Medien. Auch, wenn wir noch mal über Politik sprechen, sind das Kanäle, die Gemeinschaftsinteressen bündeln und Aktionen fördern können.

Überprüfen Sie manchmal Ihre Screentime?

Hm, ja.

Und?

Bedenklich.

Wir beide sind im Schnitt bei neunzig Minuten pro Tag. Kommen Sie da drüber?

Ja, komme ich.

Viele Eltern fragen sich, wie sie ihre Kinder vor den zeitfressenden Aufmerksamkeitssaugern schützen können. Haben Sie einen Tipp?

Ich sage nur: Waldorfschule. Da sind sich die Eltern einigermaßen einig, dass die Kinder bis zu einem gewissen Alter keine Smartphones haben müssen. Dann ist die Gruppendynamik nicht so stark. Dann wird eben keine WhatsApp-Gruppe gegründet, und ein Kind ist traurig, weil es nicht dabei sein kann. Man kann Kindern nicht den Zugang zu seinen Freunden verbieten, aber wenn der ganze Freundeskreis kein Handy hat, kann man es hinauszögern. Darum geht es doch nur: Zeit zu gewinnen, damit die Kinder etwas gefestigter sind, bevor sie eintauchen in diese niemals endende Welt.

In einer Großstadt ist das vielleicht etwas schwerer. Viele Familien zieht es deshalb raus aus Berlin …

… auf dem Land gibt es auch Internet.

Haben Sie jemals darüber nachgedacht, Berlin zu verlassen?

Nein, ich bin ein Stadtmensch.

Benjamin Blümchen zieht es oft raus aus Neustadt. Er war auf hoher See, auf dem Mond, bei den Eskimos. Für was steht dieser Elefant eigentlich?

Er ist ja nicht allein, es ist ein Trio. Da ist Karla Kolumna, eine junge Journalistin, die viel hinterfragt, sich nichts vormachen lässt oder mit vorgefertigten Antworten zufrieden ist, sie geht investigativ vor. Dann ist da Otto, der getragen wird durch die Freundschaft zu Benjamin. Und der wiederum steht für …

… Zuckerstückchen?

Nein, das wäre gemein, wenn man Benjamin nur für verfressen und dumm halten würde. Er ist vielleicht nicht so das Brain wie Carla Kolumna. Aber er ist immer da für Otto, er ist unverrückbar, auf ihn kann man sich immer und ewig verlassen. Das ist auch so ein Wert, der ein bisschen verloren geht: Loyalität. Benjamin ist loyal, er ist nie nur auf den eigenen Vorteil aus, er will für die anderen da sein. Benjamin Blümchen steht für eine intuitive Weltsicht, für das Herz. Er steht für das Gute.

Erschienen am 3. August 2018