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Kati Engel: „Es ist gut, einfach wieder arbeiten zu können"

Kati Engel (Linke) bei der Stimmabgabe am Mittwoch im Erfurter Landtag. Foto: Paul-Philipp Braun

Bis zum Schluss war es eine Wackelpartie, ob Bodo Ramelow erneut zum Thüringer Ministerpräsidenten gewählt wird und damit die fast einen Monat lang anhaltende Regierungskrise beendet werden kann. Auch für die Abgeordneten aus Eisenach und dem Wartburgkreis sei die Wahl Ramelows lange Zeit nicht ganz sicher gewesen. Dies sagte Kati Engel, die für Die Linke im Landtag sitzt. Erst als Landtagspräsidentin Birgit Keller die Stimmmehrheit für den ehemaligen und künftigen Ministerpräsidenten verkündete, sei Engel erleichtert gewesen: „Ich hab es an mir gemerkt, wie ich selbst unter Spannung stand, wie etwas abgefallen ist.“ Ein Grund: Die Probleme der vergangenen Wochen. „Es ist gut, einfach wieder arbeiten zu können“, erklärte Engel. Vor allem die Definition der eigenen Rolle der zwar de facto abgewählten aber dennoch in den Köpfen vieler präsenten Regierungspartei „Die Linke“ sei eine Schwierigkeit gewesen.

Glücklich über den Wahlausgang zeigte sich auch Eisenachs Oberbürgermeisterin Katja Wolf (Linke). Sie hatte die drei Gänge der MP-Wahl in einem Nebenraum des Landtagsgebäudes verfolgt. „Natürlich freut man sich, wenn man Bodo Ramelow als Menschen kennt und weiß, der macht das richtig gut, sodass man da dann auch ein Vertrauen ins nächste Jahr hat“, so Wolf.

Weniger begeistert waren hingegen die örtlichen Abgeordneten der CDU-Fraktion. So erklärte Marcus Malsch nach der Wahl, in der Ramelow gegen AfD-Mann Höcke antrat, dass keiner von beiden für ihn wählbar gewesen sei, er sich daher der Stimme enthalten habe. In einer schriftlichen Verlautbarung teilte Raymond Walk ähnliches mit und ergänzte, die Union verstünde sich als „konstruktive Opposition, als Gestalter und nicht als Bremser und Blockierer“. Er setze hingegen auf den Stabilitätsmechanismus, den die Union mit rot-rot-grün vereinbart hat. Schon am Freitag könnte sich dieser mit dem Landtagsbeschluss zum kommunalen Investitionsprogramm lohnen – dann würden 3,1 Millionen Euro auch für Eisenach herausspringen. Auch Malsch wolle sich nun weiterhin auf Sacharbeit konzentrieren. Personaldebatten seien da fehl am Platz.

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