Vor sieben Jahren rief die brutale Gruppenvergewaltigung einer jungen Frau im indischen Neu-Delhi weltweit Empörung hervor. Mehrere Männer vergingen sich an Jyoti Singh Pandey, die kurze Zeit später ihren schweren Verletzungen erliegt. Die Filmemacherin Inka Achté erlebte die Debatte hautnah, die weltweit geführt wurde. Sie fängt an zu recherchieren. Woher kommt die Verachtung für eine Frau, die zu einer so grausamen Tat führt? Und wo gibt es Ansätze das zu ändern und zwar so, dass es erst gar nicht zu Gewalt oder Vergewaltigungen kommt? Gespräche und Stunden vor dem Computer später entdeckt die Finnin die Initiative Men against Violence and Abuse, kurz: MAVA, und beschließt nach Indien zu reisen.
Sie trifft den Sozialarbeiter Harish Sadani, der seit knapp drei Jahrzehnten in den Slums der indischen Millionenstadt Mumbai Workshops für junge Männer gibt. Er zeigt ihnen, wie ein gewaltfreies Leben aussehen kann. Denn Männer können nach seiner Auffassung nicht nur Täter, sondern auch Teil der Lösung sein. Drei Jahre arbeitet Inka Achté an ihrem Dokumentarfilm "Boys who like Girls", der eine Reise in die pulsierende Metropole Westindiens verspricht. Ein Reise, die um Verständnis wirbt. Im Rahmen des Human Rights Filmfestival 2019 wurde ihre erste lange Dokumentation in Berlin gezeigt. Nathalie Mayroth hat mit ihr über den Film gesprochen.