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Eintracht Frankfurt: Rebic der Gewinner der Wintervorbereitung

FRANKFURT - Ante Rebic ist Vieles: DFB-Pokalheld der Frankfurter Eintracht, kroatischer Vize-Weltmeister und Teil der im letzten halben Jahr in der Bundesliga für Furore sorgenden „Büffelherde" der SGE. Doch im Vergleich zu den anderen beiden "Büffeln" des hessischen Fußballbundesligisten, Luka Jovic und Sebastien Haller, hatte der 25-Jährige in der Hinserie immer wieder mit kleinen Formschwankungen zu kämpfen. Vor allem in den Spielen gegen Ende des Jahres rannte er sich häufig vorne fest. Es schien, als wollte er mit aller Gewalt mit dem Kopf durch die Wand beziehungsweise mal wieder ein Tor erzielen.


Denn während Haller und Jovic beinahe trafen, wie sie wollten, war bei Rebic die Leichtigkeit abhanden gekommen. Generell war es nicht zu hundert Prozent seine Hinrunde, in der er fünf Tore erzielte. Nach der tollen Weltmeisterschaft mit Kroatien kam er erst sehr spät zur Sommervorbereitung zurück nach Frankfurt. Die ersten drei Spiele verpasste der Stürmer wegen Aduktorenbeschwerden. „Er hatte keine richtige Vorbereitung. Die Verletzung am Anfang hat ihn natürlich auch zurückgeworfen", bestätigt Eintracht-Sportvorstand Fredi Bobic. Das war alles nicht so einfach für den Offensivspieler und führte dazu, dass er nicht immer seine volle Leistungsfähigkeit abrufen konnte.


Aber all das scheint nun endgültig vergessen und abgehakt. In den vergangenem Tagen im Trainingslager in Florida war Rebic, der am Main einen Vertrag bis 2022 hat, wieder voll da. „Wenn er am Ball ist, hat man immer das Gefühl, dass gleich etwas passiert. Das kann positiv und negativ sein", stellt Bobic lachend fest und ergänzt: „Er bringt so viel Dynamik, Wucht und Power mit. Wenn er jetzt in der Winterpause richtig fit wird und bleibt, dann werden wir in der Rückrunde den richtigen Rebic sehen."


Kommandos an die Mitspieler


Und die Eindrücke aus Florida deuten alle darauf hin, dass der „richtige Rebic" der SGE in den nächsten Wochen viel Freude machen wird. Während der Einheiten im Trainingslager zog er immer voll mit. Er ging schonungslos in die Zweikämpfe, nahm jeden Lauf an. Bei Trainingsspielen war er es, der den Ball am lautesten forderte oder Kommandos an seine Mitspieler verteilte. Rebic wirkte spritzig, gierig und bullig wie nie zuvor. Diese Einstellung zeigte er auch in den beiden Spielen gegen die brasilianischen Klubs Sao Paulo FC (2:1) und Flamengo Rio de Janeiro (0:1), in denen er jeweils eine Halbzeit lang spielte.

Dafür gab es ein Sonderlob von Chefcoach Adi Hütter. „Er hat vorne viel gearbeitet und sich immer wieder durchgesetzt. Ante hat das gezeigt, was er auch in den letzten Tagen im Training gezeigt hat", so der Trainer nach dem Spiel gegen Sao Paulo. Wenn man einen „Gewinner" der Wintervorbereitung, während der die ganze Mannschaft sehr eifrig trainiert hat, benennen möchte, dann kann die Wahl eigentlich nur auf Rebic fallen.


Zur Führungspersönlichkeit entwickelt


Doch es sind nicht nur die sportlichen Attribute, die Rebic zu einem sehr wichtigen Spieler für die Eintracht machen. Der Kroate hat sich in den zweieinhalb Jahren, in denen er nun in Frankfurt spielt, persönlich enorm weiterentwickelt. Der ehemalige Trainer und Rebics Landsmann, Niko Kovac, wusste genau, wie er mit dem sensiblen und nicht immer einfachen Offensivspieler umgehen musste und nordete ihn bei Bedarf auch mal ein. Hütter hat ebenfalls einen guten Draht zu ihm und schenkt ihm viel Vertrauen. Unter diesen beiden Trainern hat sich Rebic Schritt für Schritt zu einer Führungspersönlichkeit entwickelt - auf und neben dem Platz. Der 25-Jährige ist in Spielen häufig der Erste, der nach einem am Boden liegenden Mitspieler schaut und ihm wieder auf die Beine hilft. Als Kapitän David Abraham am Samstagmittag in der Partie gegen Flamengo des Feldes verwiesen wurde und frustriert und schimpfend vom Platz stapfte, lief Rebic ihm ein Stück hinterher und munterte ihn auf.


Abseits des Rasens ist der Kroate der Kopf der kleinen Balkan-Gruppe der Eintracht, bestehend aus eben Rebic, Filip Kostic, Mijat Gacinovic und Jovic. Diese Spieler gibt es immer nur im Viererpack und Rebic scheint derjenige zu sein, der die Clique zusammenhält. Wenn es für ihn nun alles auch planmäßig auf dem Platz weiter so gut läuft, dann wird Rebic in der Rückrunde eine äußerst wichtige Rolle für die Eintracht spielen und könnte dann nicht nur die Balkan-Connection anführen, sondern auch die „Frankfurter Büffelherde".

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