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Spieler-Personalien bei Eintracht Frankfurt - Eine Einschätzung

Eintracht-Sportdirektor Bruno Hübner. Foto: dpa

BRADENTON / FLORIDA - Der Sportdirektor der Frankfurter Eintracht, Bruno Hübner, kommt ins Schwärmen, wenn er über das aktuelle Team der SGE spricht. Seit Sommer 2011 ist er bei der Eintracht und habe „qualitativ noch nie so eine gute Mannschaft" gehabt wie im Moment, erklärte der 57-Jährige am Rande des Trainingslagers in Florida. Daher sehe er den Tabellensechsten der Bundesliga personell für die Rückrunde gut aufgestellt. „Wir gehen davon aus, dass wir keine Spieler mehr dazu holen", so der gebürtige Wiesbadener. Dennoch gibt es einige Personalien, zu denen sich Hübner und Sportvorstand Fredi Bobic in Florida äußerten.


Timothy Chandler / Kevin Mbabu: Die rechte Abwehrseite ist die einzige Position, die in der Vorrunde dünn besetzt war. Mit Danny da Costa stand nur ein nomineller Rechtsverteidiger zur Verfügung. Timothy Chandler erlitt gleich zu Beginn der Saison einen Knorpelschaden im Knie und fällt seitdem aus. Er will im Laufe des Monats zwar wieder ins Mannschaftstraining einsteigen. Aber ein genaues Comeback-Datum ist noch nicht absehbar. Eine mögliche Verstärkung auf der rechten defensiven Außenbahn wäre Kevin Mbabu von den Young Boys Bern. Der 23-Jährige würde gern wieder unter seinem ehemaligen Trainer Adi Hütter spielen und Hübner beschreibt ihn als „Spieler mit überdurchschnittlicher Qualität." Aber: Mbabu würde rund 13 Millionen Euro kosten. „Das ist eine Größenordnung, die für uns nicht realistisch ist", erklärt der Sportdirektor.


Meine Einschätzung: Mbabu ist definitiv eine Nummer zu groß für die Eintracht. Zudem buhlt mit Schalke 04 ein weiterer Bundesligist um den Schweizer Nationalspieler. Dennoch muss die Eintracht es sich sehr genau überlegen, ob sie das Risiko eingehen will und nur mit einem komplett fitten Rechtsverteidiger in die Rückrunde geht. Für die SGE wäre es auf dieser Position eine gute Option, einen Spieler bis Saisonende ohne großes Risiko und Kosten auszuleihen.


Kevin Trapp: Der Torhüter spielte bereits zwischen 2015 und 2018 bei der SGE und wurde im August von Paris Saint-Germain ausgeliehen. Bobic, der eigentlich kein Freund von Rückholaktionen ist, begründet diesen Transfer damit, dass Trapp ein „absoluter Topspieler" sei. Die Leihgabe endet mit der Saison 2018/19. Die Eintracht würde ihn gern darüberhinaus behalten. Aber damit beschäftigen sich die Verantwortlichen noch nicht. „Das wird im März/April ein Thema werden", nennt Hübner einen zeitlichen Rahmen. Wie die Chancen stehen, dass der Keeper bleibt, ist noch nicht klar. „Ob es machbar ist, ihn zu halten, werden Gespräche mit ihm und PSG zeigen", so Bobic.


Meine Einschätzung: Sportlich wäre für Trapp auch über die Saison hinaus die Eintracht definitiv die bessere Wahl. Denn hinter Alphonse Areola und Gianluigi Buffon wäre er in Paris nur die Nummer drei. Ein Knackpunkt könnte aber die Ablösesumme werden.


Sebastian Rode: Auch er ist ein Rückkehrer auf Leihbasis. Seit einer guten Woche mischt der 28-Jährige in Frankfurt im Training sehr ordentlich mit, obwohl er seit über einem Jahr in der Bundesliga nicht gespielt hat. „Er brauchte nicht lange, um reinzukommen. Das ist bei einem Wintertransfer immer sehr wichtig", bestätigt Bobic den guten Eindruck vom defensiven Mittelfeldspieler. Hübner ist sich zudem sicher, dass Rode in der Lage ist, ein Führungsspieler zu werden.


Meine Einschätzung: Mit der Leihe ist die Eintracht kein Risiko eingegangen. Wenn der Südhesse verletzungsfrei bleibt, kann er in der Rückrunde eine wichtige Rolle spielen. Die Eintracht hat im nächsten halben Jahr die Gelegenheit, den Spieler in ihren Reihen auszutesten und kann am Ende der Saison entscheiden, ob sie ihn von Borussia Dortmund abkaufen. Finanziell sollte dieser Transfer für die Hessen darstellbar sein.


Jetro Willems: Seit ein paar Wochen kursiert das Gerücht, dass der Premier-League-Club Newcastle United an dem Linksverteidiger interessiert sei. „Bei uns kam von Newcastle bezüglich Willems nie etwas an", dementiert Sportdirektor Hübner und ergänzt: „Wir werden uns auf keinen Fall qualitativ schwächen und keinen Spieler abgeben, bei dem wir glauben, dass wir ihn in der Rückrunde brauchen. Und da gehört Willems zu."


Meine Einschätzung: Wenn die Eintracht einen Linksverteidiger abgeben will, dann sollte das nicht Willems, sondern Taleb Tawatha sein, der in der Vorrunde so gut wie keine Rolle spielte. Willems ist zwar hinter Filip Kostic nur die zweite Wahl auf der Position. Der Niederländer hat aber bewiesen, dass er auch im defensiven Mittelfeld spielen kann.


Marc Stendera / Branimir Hrgota / Marco Fabian: Alle drei spielten in der Hinserie kaum eine beziehungsweise gar keine Rolle. Für keinen ist dies eine zufriedenstellende Situation, weiß auch Hübner und legt ihnen nahe: „Sie müssen zusehen, dass sie ein Angebot annehmen und dann wieder ans Laufen kommen. Sie müssen aber für sich alleine entscheiden, was für sie richtig ist."


Meine Einschätzung: Der Verein wird Spielern, die bisher kaum zum Zug kamen, keine Steine in den Weg legen, wenn sie ein passendes Angebot haben. Bei Hrgota und Fabian laufen im Sommer die Verträge aus, weshalb es für die Eintracht finanziell gut wäre, die Spieler noch im Winter abzugeben.

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