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Erschwingliche Trauminseln: Seychellen für den kleinen Geldbeutel



Lange galten die Seychellen im Indischen Ozean als paradiesisches, aber auch sehr teures Reiseziel. Michaela Strassmair hat sich umgesehen und zeigt, wie Urlaub auf diesen Trauminseln auch günstig geht.


Statt in teuren Luxusresorts können Urlauber in schönen und erschwinglichen Guesthouses nächtigen. Auch mehrtägige Katamaran-Touren gibt es zu günstigen Preisen. Überall bieten kleine Essensbuden für wenig Geld leckeres, einheimisches Essen an.

Chapeau, Schöpfer des Universums! Hier hast Du das Schönste vom Schönen so arrangiert, dass jeder Europäer weiche Knie bekommt: Runde Granitblöcke rahmen kleine Buchten aus Palmen ein, Sand so weiß und fein wie Mehl und ein Meer, das in Türkis, Grün und Blau leuchtet. Dahinter ragen dschungelbewachsene Hügel in den Himmel der Südhalbkugel - und davor ziehen weiße Segelboote vorbei. Die Zeiten, in denen dieses Paradies mit insgesamt 115 Inseln nur zahlungskräftigen Urlaubern vorbehalten waren, sind vorbei. Denn mittlerweile kann man auf den Seychellen seine Ferien preiswerter verbringen als jemals zuvor.


1. Schöne Guesthouses für 100 Euro pro Nacht

Auf den drei Hauptinseln Mahé, der zweitgrößten Praslin und dem fünf auf drei Kilometer großen Romantik-Eiland La Digue gibt es nicht nur teure Luxusresorts mit Zimmerpreisen von mehreren Tausend Euro, sondern auch günstige Unterkünfte. Guesthouses heißt diese Kategorie, die sich an Urlauber wendet, die einfache, aber saubere und nett eingerichtete Zimmer oft auch mit Küche in kleinem Rahmen suchen.

Im Hinterland beginnen die Preise für zwei Personen im Doppelzimmer bei 50 Euro. Das Zimmer direkt am Strand mit Frühstück unter Palmen kostet um die 100 Euro. Vorteil der Unterkünfte, die oft nur wenige Zimmer haben: Die Gastgeber kümmern sich rührend um ihre Gäste.


2. Segeltörn mit Vollpension zu den schönsten Buchten

Auf dem Segelschiff durch die Inselwelt der Seychellen schaukeln - das klingt nach Hochzeitsreise und hochpreisiger Angelegenheit. Falsch! Eine mehrtägige Tour auf einem Katamaran ist gar nicht so teuer. Dafür aber gespickt mit unvergesslichen Erlebnissen wie dem morgendlichen Blick aus dem Kajütenfenster auf eine unbewohnte Mini-Insel mitten im Indischen Ozean. Oder das Angeln während des Segelns, bei dem ein Thunfisch an einer einfachen Leine anbeißt und abends vom Bordkoch als Carpaccio und Steak aufgetischt wird.


3. Traumstrände für alle

Traumstrände nur für Luxushotels? Strandbäder, die viel Eintritt verlangen? So etwas gibt es auf den Seychellen nicht. Denn ein Gesetz besagt, dass alle Strände öffentlich zugänglich sein müssen - für jedermann.

Die angenehmen Folgen: Es gibt keine Zäune und Absperrungen, keine Batterien von Liegestühlen, keine Eintrittsgebühren und Strandverkäufer - nur Natur pur. Noch besser: Viele Strände sind nicht direkt mit dem Auto erreichbar.

Ein kleiner Spaziergang auf einem Trampelpfad über Stock und Stein zur nächsten Bucht lohnt sich. Denn dort ist noch weniger los als an den bekannten Stränden wie dem „Anse Source d'Argent" auf der kleinen Insel La Digue, derwegen seiner makellosen Schönheit als der meist fotografierteste der Welt gilt.

Auf der Insel Praslin beispielsweise muss man 20 Minuten über den spektakulären Golfplatz des 5-Sterne-Hotels „Constance Lemuria" gehen, um zum „Anse Georgette" zu gelangen. Hier gilt die Ausnahme: Damit der Bilderbuchstrand nicht überlaufen ist, meldet man sich tags zuvor telefonisch im Constance-Hotel an.

Mit einer frischen Kokosnuss in der Hand den Sonnenuntergang genießen

Zum Nulltarif sind auch die Sonnenuntergänge, die sich bei einem selbst mitgebrachten einheimischen Seybrew-Bier für 1,40 Euro oder einer frischen Kokosnuss für 3 Euro, vielleicht auch mit einheimischem Takamaka-Rum verfeinert (Flasche ab 10 Euro), genießen lassen.

Als einer der besten Sunset-Strände gilt der weitläufige „Anse Lazio" auf Praslin, an dessen Ende sich eine urige Bar in die bewachsenen Felsen krallt. Die vor 40 Jahren ausgewanderte Oberstdorferin Uli betreibt die „Honesty-Bar", wo sie für 3 Euro kalte Getränke verkauft.


 4. Bus oder Fahrrad: Fortbewegung auf die günstige Art

Auf Mahè und Praslin gibt es ein gut ausgebautes öffentliches Busnetz mit unschlagbaren Streckenpreisen von 50 bis 80 Cent. Die Busse verkehren meist halbstündlich und fahren auch viele Strände und Sehenswürdigkeiten an.

Wer auf den kurvenreichen Straßen im Linksverkehr lieber selbst fährt, bucht sich einen Mietwagen ab 40 Euro pro Tag. Taxi fahren kommt teuer auf den Seychellen und auch einen Fahrer mit Fahrzeug für einen ganzen Tag zu engagieren ist mit 250 Euro nicht gerade billig.

Auf der kleinsten der drei bewohnten Hauptinseln, auf La Digue, braucht es das alles nicht. Hier wird nur Fahrrad gefahren. Die paar Autos, die auf den wenigen befestigten Straßen entlang holpern, besitzen eine Sondergenehmigung.

Die Inselgröße von fünf auf drei Kilometer eignet sich perfekt fürs Radfahren, das auch zur entspannten Stimmung passt - hier läuft das Leben langsam und gemütlich. Was man sich gut bei den 2500 Einheimischen abgucken kann, die selbst alle Radfahrer sind.


5. Essen wie die Einheimischen: Frischer Fisch auf Kreolisch

Frischer Fisch, das ist das Highlight der kreolischen Küche. Das gute Gewissen wird dazu serviert, denn große Teile der Seychellen-Gewässer sind Schutzgebiete, in denen nicht mit Schleppnetzen gefischt werden darf. Die auf traditionelle Art gefangenen Fische werden am Straßenrand oder am Markt in der Hauptstadt Victoria auf Mahè zu Spottpreisen verkauft. Ein zwei Kilogramm schwerer Bonito beispielsweise kostet sieben Euro und kann in den meisten Guesthouses auf den Grill geworfen werden.

Die günstigste Alternative Essen zu gehen heißt auf den Seychellen: Takeaway. Kleine Essensbuden bieten allerorten verschiedene Gerichte wie Hühnchen oder Schweinefleisch-Curry, gegrillten Fisch mit Reis, Kichererbsen, Salat und Chilisoßen an, zu Preisen von vier Euro.

Die Flasche Wasser kostet ein Euro. Auf den Plastikstühlen und -tischen vor dem Essensstand verspeisen auch viele Einheimische ihre Mahlzeit. Eine gute Kontaktmöglichkeit, um die kreolische Gelassenheit kennenzulernen und von den schönsten Plätzen und Stränden zu erfahren.


6. Preiswerte Flugverbindungen

Fernreise ist gleich Jetlag. Diese Gleichung gilt nicht, wenn es auf die Seychellen geht. Denn der Zeitunterschied zu Deutschland beträgt nur plus zwei Stunden im Sommer und plus drei Stunden im Winter. Die Flüge dauern um die elf Stunden, je nach Airline und Zwischenstopps.

Im vergangenen halben Jahr haben etliche Fluggesellschaften ihre Frequenz erhöht oder das exotische Ziel neu mit ins Programm aufgenommen. Als eine der günstigsten gilt Turkish Airlines, die seit Herbst 2016 von 14 deutschen Städten über Istanbul fliegt - ab 500 Euro.

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