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Wohin man im Orient noch reisen kann

Länder wie Libyen, Saudi-Arabien oder Irak gehörten nie zu den klassischen Urlaubszielen. Und nun lässt die Ausbreitung radikal-islamischer Terrorgruppen die Urlaubsoptionen in der arabischen Welt weiter schrumpfen. Syrien ist auf lange Sicht nicht mehr bereisbar, und selbst in traditionellen Touristenländern wie Ägypten und Tunesien ist Vorsicht angeraten. Ein kleiner Überblick zur Gefahrenlage.

Ägypten

Hier gilt eine Teilreisewarnung des Auswärtigen Amtes, so wird vor Ausflügen in den Nord-Sinai "dringend gewarnt". Entlegene Gebiete der Sahara sollten gemieden und auf Überlandfahrten sollte verzichtet werden. Die Touristengebiete am Roten Meer können aber besucht werden. Wer die Tempel und Grabstätten von Luxor, Assuan oder Abu Simbel besichtigen will, kann dies ohne Einschränkung tun. Auch Nilkreuzfahrten sind möglich. Die Pyramiden von Gizeh haben Touristen derzeit fast ganz für sich allein. Und der Besuch des ägyptischen Museums ist trotz der Nähe zum Tahrir-Platz, dem einstigen Schauplatz vieler Demonstrationen, meist problemlos möglich.

Algerien

Wegen möglicher Entführungen oder Anschläge besteht eine Teilreisewarnung. In einigen abgelegenen oder unruhigen Gebieten sind sowohl Dschihadisten von al-Qaida im Maghreb als auch Anhänger der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) aktiv. Wüstenrallyes oder Musikfestivals sollten gemieden werden. Im September 2014 wurde ein französischer Tourist in der Kabylei östlich der Hauptstadt Algier von islamischen Extremisten getötet.

Oman

Das Sultanat gilt als sicher. Gefahr droht allenfalls von Piraten, die auch die Küstengewässer Omans durchstreifen.

Jordanien

Das Land gehört noch zu den sichereren Staaten Arabiens. Abgeraten wird allerdings von Reisen an die syrische oder irakische Grenze. Der Besuch bekannter Touristenorte am Roten Meer, in der Wüstenregion Wadi Rum oder der Felsenstadt Petra ist problemlos möglich. In den Städten kommt es immer wieder mal zu Protesten. Terroranschläge können nicht völlig ausgeschlossen werden.

Vereinigte Arabische Emirate

Sie gehören zu den sichersten Ländern Arabiens. Doch nachdem am 1. Dezember 2014 eine US-Staatsangehörige in einem Einkaufszentrum in Abu Dhabi von einer mutmaßlich emiratischen Frau erstochen wurde, ruft das Auswärtige Amt auch in den VAE "zur Wachsamkeit" auf.

Libanon

Der Zedernstaat hat mehr als eine Million syrische Flüchtlinge aufgenommen und steckt in einer Krise mit regelmäßigen Gewaltausbrüchen. Es gilt eine Teilreisewarnung für den Nordlibanon, einschließlich der Stadt Tripolis. Dort gibt es Kämpfe zwischen radikalislamischen Bewaffneten und der Armee. Die Bekaa-Ebene mit den berühmten römischen Ruinen von Baalbek sollte gemieden werden. Nahe der syrischen Grenze besteht für Ausländer erhöhte Entführungsgefahr. Ein Anschlagrisiko gibt es im ganzen Land. Besuche der Kulturdenkmäler in Byblos, Sidon oder Tyros sowie Ausflüge in die Berge um Beirut gehören zu den letzten Reiseoptionen.

Marokko

Im Vergleich zu den Nachbarländern ist das beliebte Urlaubsland mit seinen Stränden, Bergen und den kulturellen Sehenswürdigkeiten relativ sicher. Allerdings kann es auch hier Terroranschläge geben wie 2011 in Marrakesch, wo bei der Explosion einer Bombe 17 Menschen starben. Abgeraten wird von Fahrten in die Krisenregion Westsahara.

Tunesien

Gemieden werden sollten einige Gebirgsregionen an der algerischen Grenze. Dort kämpfen Dschihadisten gegen das Militär. Abgeraten wird wegen Entführungsgefahr auch von Fahrten in die Wüste südlich der Linie Tozeur, Douz und der Fährstation zur Insel Djerba. Touristenzentren am Mittelmeer werden von Militär und Polizei gesichert.

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