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So kämpfen die Lahrer Landtagskandidaten um Stimmen im Internet

Wer durch Lahr fährt, kann sie nicht übersehen - die Wahlplakate. Immer wichtiger wird aber auch der Kampf um Stimmen im Internet. Wie aktiv sind die aussichtsreichsten Lahrer Landtagskandidaten, Karl-Rainer Kopf (SPD), Marion Gentges (CDU), Sandra Boser (Grüne), Lukas Oßwald (Linke) und Thomas Seitz (AfD) im Netz?

Kopf hat eine offizielle Facebookseite. Die nutzt er für den Wahlkampf. Posten dürfen auf seiner Seite neben ihm noch Wahlkampfleiter Sascha Dühmke, und Julian Siefert, der auch für die Internetseite zuständig ist. Eine Erlaubnis müssen sich die beiden vorher nicht einholen. Einen speziellen Plan für den Internetwahlkampf haben sie sich nicht zurecht gelegt. Auf Twitter oder in anderen sozialen Netzwerken ist Kopf nicht vertreten.

Gentges hat nach eigenen Angaben ein Team, das sie in "Internetfragen" berät. Facebook solle aber einen persönlichen Eindruck vermitteln, "ich mache dort deshalb alles selbst". Ein privates Profil hat sie nicht, sie weiß aber: "Das ist ein Medium, in dem man präsent sein sollte."

Für Twitter sei sie "nicht firm genug". Sie nutze das Netz aber auch, um sich zu informieren. Ihre Homepage betreut ein aus drei Personen bestehendes Team. Die Texte dort stammen ihn ihren "Grundformulierungen" von Gentges.

Boser ist die eifrigste Wahlkämpferin Lahrs im Internet. Sie postet alle ein bis drei Tage etwas auf Facebook. Andere Personen außer ihr hätten keinen Zugriff auf ihre Seite. Facebook nutzt sie vor allem für den eigenen Wahlkreis - um Wahlkampf zu machen und um an Informationen aus der Region zu gelangen.

Für Überregionales nutzt sie dagegen Twitter. Ihre Follower kämen daher auch häufiger aus anderen Teilen Deutschlands. Ihre Homepage wird von den Mitarbeitern ihres Büros betrieben. Die Texte schreibt sie selbst.

"Keine Ghostwriter"

FDP-Kandidat Matthias Kappis betreibt keine öffentliche, sondern eine private Facebookseite. Ghostwriter lehnt er ab: "Es ist schlimm, wenn man das Gefühl hat, jemand anderes als der Kandidat betreibt die Facebookseite."

Dementsprechend stammen alle Beiträge auf seiner Seite von ihm selbst. Eine Art To-Do-Liste, wann er was postet, hat er nicht. Wenn immer es etwas Interessantes gibt, verbreitet er das. Andere soziale Netzwerke nutzt er nicht.

Lukas Oßwald ist, gemessen an den sechs Kandidaten, am längsten auf Facebook vertreten. Der Linke hat seit fast genau fünf Jahren ein Profil, bearbeitet das allerdings sehr selten. Ganze zehn Posts stehen seit fast fünf Jahren zubuche. Das liege nach Oßwalds Angaben vor allem an seinen schlechten Internetkenntnissen: "Ich bekomme da Hilfe von meiner Tochter" sagt er.

Allerdings sei er gerade dabei, sich mit Facebook auseinanderzusetzen. Das Netz benutzt er vor allem, um sich zu informieren. Als Mitglied im Gemeinderat gebe es eine große Themenvielfalt, mit der er sich auseinandersetzen müsse. Da helfen ihm die Recherchemöglichkeiten des Internets sehr.

"Zu wenig Zeichen"

Der Landtagskandidat der Alternative für Deutschland (AfD), Thomas Seitz, hat ein Team, das ihm hilft, Wahlkampf im Internet zu machen. Alle aus diesem Team könnten auf 

Facebook Beiträge posten - auch eigenverantwortlich.Er selbst übernehme für alles die Verantwortung, sagte er auf Nachfrage. Wie viele Mitglieder sein Wahlkampfteam hat, wollte er dagegen nicht sagen. Eine Strategie hinter den Posts gebe es nicht, das geschehe spontan.

Auf die Homepage habe er überhaupt keinen Zugriff. Die Inhalte dort stammten aber von ihm. Auf Twitter ist Seitz nicht vertreten. "Die 140 Zeichen, die man dort verwenden darf, reichen mir nicht aus", sagt der AfD-Landtagskandidat aus Lahr.

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