1 abonnement et 2 abonnés
Article

Die Puste geht aus

Zum Start des neuen Monster-Energydrinks „Reign Total Body Fuel" marschierten verkleidete Männer über den New Yorker Time Square. (Foto: Timothy A. Clary/AFP)

Seit 2003 steigt die Aktie des Getränkeherstellers Monster auf Rekordniveau, nun stört neue Konkurrenz.


Schwarze Dose, neongrünes M. Das Unternehmen hinter der profitabelsten US-Aktie dieses Jahrtausends verkauft Energy Drinks. Viele kennen Monster Energydrinks aus dem Supermarktregal. Wer besonders müde ist, hofft auf einen Energieschub. Noch mehr hoffen durften aber diejenigen, die sich nicht eine Dose, sondern eine Aktie des kalifornischen Getränkeherstellers gekauft haben. Seit Monster unter dem damaligen Namen Hansen's Natural 2003 an die Börse ging, ist der Wert der Aktie um etwa 59 800 Prozent gestiegen. Der Ausgabepreis im Januar 2003 lag bei zehn US-Cent. Am Mittwoch war eine Aktie 54,20 Dollar wert.


Dieses Wachstum lässt alle anderen Unternehmen des S&P 500, dem Index der 500 wertvollsten Unternehmen aus den USA, hinter sich - und zwar mit Abstand. Im Vergleich: Seit der Jahrtausendwende haben die Aktien von Apple, immerhin wertvollstes Unternehmen der Welt, "nur" etwa 5500 Prozent an Wert gewonnen.


Die Kursrekorde könnten für Monster jedoch bald vorbei sein. Und das, obwohl Monster weiter gut wirtschaftet. Bei einem Umsatz von etwa 3,8 Milliarden Dollar im Jahr 2018 machte der Getränkehersteller 993 Millionen Dollar Gewinn. Damit kann Monster in jedem Jahr seit 2008 steigenden Gewinn vermelden. An was liegt der Kurseinbruch also dann?

Der Grund ist die neue Konkurrenz in dem bereits jetzt als stark umkämpft geltenden Markt. Amazon verkauft seit kurzem einen eigenen Energydrink. Und auch Coca-Cola, immerhin mit fast 19 Prozent an Monster beteiligt, stellte Anfang April einen eigenen Energydrink vor. Damit dürften auch die Übernahmepläne des Getränkekonzerns für Monster vom Tisch sein, glaubt Analyst Kenneth Shea.


Doch vor allem ein kleines Unternehmen bereitet Monster Probleme: Vital Pharma. Dessen Energydrink mit dem Namen Bang vermarktet sich als Fitnessalternative zu herkömmlichen Energydrinks: mehr Koffein, weniger Zucker. Der Nachrichtenagentur Bloomberg zufolge ist der Marktanteil von Monster im Vergleich zum Vorjahr um 3,5 Punkte auf 35,4 Prozent zurückgegangen. Während Red Bulls Anteil relativ gleich bei 38,2 Prozent blieb, sprang Bangs Marktanteil weltweit von einem auf 8,3 Prozent. Das Wachstum sei zwar gering. Es gehe aber auf Kosten der Marktanteile von Monster, so Shea.


Monster reagierte bereits auf die neue Konkurrenz, indem es Anfang des Jahres "Reign Total Body Fuel" ankündigte, einen Energydrink, der sich an Bang orientiert. Doch auch Vital Pharma hat einen Energydrink mit dem Namen "Reign", dies jedoch erst später verkündet. Es könnte also zur Schlammschlacht zwischen den beiden Getränkeherstellern kommen. Energie, um durchzuhalten, sollten ja beide haben.

Rétablir l'original