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„Mir macht mein Leben Spaß"

Hannah Stockbauer ist vor der Schwimm-WM so gut in Form wie noch nie - 09.07.2003

ERLANGEN (NZ). - Ein wenig geärgert hat sich der Sponsor über seinen Schwimmstar. In einem Interview hat Hannah Stockbauer mehrmals erwähnt, dass sie aus Nürnberg kommt. Von der Nachbarstadt Erlangen hat die 21-Jährige nicht gesprochen - obwohl sie für die SSG 81 Erlangen startet und Siemens seinen Sitz dort hat. Der Ärger des Standortleiters Manfred Hopfengärtner ist inzwischen jedoch verflogen. „Wenn ich eine dritte Tochter haben könnte, würde ich mir Hannah wünschen", sagte er gestern auf der einzigen Pressekonferenz vor den Weltmeisterschaften vom 20. bis 27. Juli in Barcelona.

Hannah Stockbauer ist vor der WM Everybody's Darling. Wenn sie so schnell schwimmt, wie ihr Trainer Roland Böller und sie erwarten, wird sie es auch nach den Starts über 400, 800 und 1500 m Freistil sowie in der 4x200-m-Freistil-Staffel bleiben. „Ich peile an, Bestzeit zu schwimmen", sagt Stockbauer, „dann ist auch eine Medaille drin." Dann hat sie gute Chancen, ihre Titel über 800 und 1500 m aus dem Jahr 2001 im japanischen Fukuoka zu verteidigen. „Leider schläft die Konkurrenz aber nicht." Gute Trainingsergebnisse Die Konkurrenz, das sind neben der deutschen Dauerrivalin Jana Henke (Potsdam) vor allem die Ukrainerin Jana Klotschkowa, die Ungarin Eva Risztov, die Chinesin Hua Chen und die Amerikanerinnen Diana Munz und Hayley Peirsol. „Das Rennen wird sehr, sehr schnell und schwer werden", glaubt Stockbauer, die sich seit dieser Saison in Interviews optimistischer und weniger zurückhaltend gibt. Das darf sie auch sein, denn „Hannah hat gut gearbeitet, die Trainingsergebnisse sind gut", sagt Trainer Böller. „Ich denke, dass sie sich im Vergleich zur Deutschen Meisterschaft noch einmal steigern kann." Schon dort hatte sie sich über 800 und 1500 m zu zwei Weltjahresbestleistungen gekrault. Die guten Zeiten haben Hannah Stockbauer, die im vergangenen Jahr bei den EM in Berlin unter den Erwartungen geblieben war, Sicherheit gegeben. In Interviews wirkt sie lockerer als im Vorjahr, als sie ihr Abitur gemacht hatte. „Mir macht mein Leben im Moment Spaß", sagt die 21-Jährige. „Ich genieße, dass ich jetzt auch mal ein Mittagsschläfchen machen kann, und ich genieße meine Freizeit." Die Freizeit wird in den nächsten Wochen auf ein Minimum schrumpfen, wenn sie am Freitag nach Palma de Mallorca und am 17. Juli weiter nach Barcelona fliegt. Eine Woche wird Stockbauer der Star der Medien sein - vor allem weil Franziska van Almsick nicht an der WM teilnimmt. „Ich bin schon ein bisschen das Zugpferd, aber ich denke, ich kann damit umgehen", sagt Stockbauer. Markus Kaiser

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