Der WWF hält Beweise für brutale Verbrechen zurück - darunter die Gruppenvergewaltigung und Folter von schwangeren Frauen durch Parkwächter in einem Nationalpark, der von der deutschen Bundesregierung mitfinanziert wird. Der WWF leitet gemeinsam mit kongolesischen Behörden den Park.
Der WWF und seine Partner hatten eine Untersuchung der Vorwürfe in Auftrag gegeben. Die deutsche Förderbank KfW - die im Auftrag der Bundesregierung Entwicklungshilfeprojekte finanziert - hatte die Untersuchung mitfinanziert.
BuzzFeed News liegt der unveröffentlichte Entwurf für den Abschlussbericht vor. Er enthält Zeugenberichte, wonach Parkwächter im Salonga Nationalpark vier Frauen geschlagen und vergewaltigt haben, die an einem Fluss Fische transportierten. Zwei der Frauen waren zu diesem Zeitpunkt schwanger. Eine von ihnen erlitten wenig später eine Fehlgeburt, eine andere brachte ein totes Kind zur Welt: „Sie sagt, dieser Verlust sei auf das zurückzuführen, was die Parkwächter mit ihr gemacht haben", heißt es in dem WWF-Bericht.
Die Untersuchung enthält auch Belege dafür, dass die Ranger in dem Park - der zum Großteil aus deutschen und amerikanischen Steuermitteln finanziert wird - einen Dorfbewohner getötet haben sollen. Andere Dorfbewohner seien gefoltert worden, indem ihre Penisse mit Angeldraht stranguliert wurden.
All diese Erkenntnisse wurden dem WWF im März vorgelegt, aber nie veröffentlicht. Auch die deutsche Förderbank KfW hat bis heute keinen finalen Bericht erhalten.
Zwei der beteiligten Ermittler sagten BuzzFeed News zudem, sie hätten zu wenig Zeit für die Untersuchung bekommen und die Teams seien daran gehindert worden, Hinweisen auf jüngere Verbrechen nachzugehen.
Dokumente und Zeugenaussagen zeigen sogar, dass Willy Elua, einer der an der Untersuchung beteiligten Juristen, aus dem Park fliehen musste: Parkwächter hatten aus Rache für seine Arbeit Pläne geschmiedet, ihn vor Ort zu töten. Elua warf dem WWF vor, die Ergebnisse des Berichts zu unterdrücken und nannte die Untersuchung „eine Parodie von Gerechtigkeit".