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Verschmelzung perfekt - Gengenbacher Winzer eG und Fessenbacher Winzergenossenschaft fusionieren

Mitglieder der Generalversammlung geben grünes Licht nach eindeutigen Ergebnissen vorhergehender Abstimmungen

Nachdem im Dezember eine deutliche Mehrheit der Gengenbacher und Fessenbacher Winzer für die Fusion der beiden Winzergenossenschaften gestimmt hatte, haben die Mitglieder der Generalversammlung nun ihre Zustimmung ausgedrückt. Die Arbeitsplätze am Standort Fessenbach bleiben erhalten. Der bisherige Vorstandsvorsitzende der Fessenbacher, Jürgen Litterst, und der Aufsichtsrat Frank Neubauer wurden für die im kommenden Frühjahr stattfinden Gremienwahlen nominiert.

Kurz vor Weihnachten wurde die Fusion perfekt. Dem gingen die am 15. und 16. Dezember stattfindenden Abstimmungen voraus, an denen 81,4% der Gengenbacher und 96,7% der Fessenbacher Winzer für die Verschmelzung der beiden Genossengeschaften abstimmten, die nun rückwirkend zum 1. Juli 2014 in Kraft tritt. Bereits seit Mitte des letzten Jahres bestanden Kooperationen in den Bereichen Verwaltung, Logistik und Vertrieb. Die endgültige Fusion ist nun ein weiterer Schritt, um eine entsprechende Marktstärke zu garantieren.

Die Arbeitsplätze in Fessenbach werden erhalten bleiben, ebenso wie Traubenannahme und Kellerwirtschaft unter der Leitung von Kellermeister Thomas Maier. Auch der Barverkauf mit Vinothek verbleibt unangetastet.
Für die Gremienwahl, die im Frühjahr 2015 stattfinden wird, wurden der bisherige Fessenbacher Vorstandsvorsitzende Jürgen Littterst sowie Aufsichtsrat Frank Neubauer für ebendiese Positionen bei den Gengenbacher Winzern nominiert.

Auch das abgelaufene Geschäftsjahr war ein Thema bei der Generalversammlung, so sank der Umsatz der Gengenbacher Winzer, deren 667 Mitglieder rund 250 ha Rebfläche bewirtschaften, um 4% auf knapp 6 Mio. Euro, was der sechsten kleinen Ernte in Folge geschuldet ist. Geschäftsführer Jochen Basler klagt, dass der Jahrgang 2013 nur einen Durchschnittsertrag von 86kg/Ar und damit den kleinsten seit 1997 hatte. Gut gelaufen sind dagegen der Verkauf von Sekt, Perlwein und Weißwein, während sich der Markt für Rotweine rückläufig entwickelt hat. Das Traubengeld, so Basler, bleibt trotzdem stabil.

Die 130 Mitglieder der Fessenbacher WG mit einem Jahresumsatz von 900.000 Euro bewirtschaften eine Rebfläche von 35 ha, von der bei der Fusion aber nur 20 ha mit übernommen werden, da sich Josef Renner, früherer Vorstand der Fessenbacher, mit seinen Flächen selbstständig macht.

Die Winzer reagierten mit der Verschmelzung auf vorausgegangene Diskussionen zum Strukturwandel des Weinbaus, der Fusionen geradezu herausfordert. Steigender Kostendruck und dass zahlreiche alte Winzer nach und nach aus dem Geschäft aussteigen sorgen dafür, dass immer mehr Schritte in Richtung Kostenoptimierung vorgenommen werden müssen.