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„Frauen haben nicht das Privileg, einfach da zu sein"

In Sophie Passmanns Buch „Alte weiße Männer, ein Schlichtungsversuch" wird die Autorin im Gespräch mit Kai Diekmann belehrt, dass Frauen einfach schlechter netzwerken als Männer. Die Feministin stimmt dem ehemaligen Bild-Chef in dem Punkt zu, dass es bei Männern verblüffend einfach zu sein scheint: Sie quatschen nach einem Meeting beim Feierabendbier, verstehen sich und sind ab sofort Verbündete im Joballtag.

Schade für Frauen also, denn die einfache Wahrheit scheint zu lauten: Männer können netzwerken, Frauen nicht. Auf dem taz lab stellt ein Podium mit dem Titel „Behind the Scenes - Feministische Netzwerke in Europa" zum Glück nicht die generelle Fähigkeit von Frauen, Allianzen zu schließen, infrage. Die vier diskutierenden Frauen sind sich allerdings alle einig, dass netzwerken unter Frauen häufig ganz anders abläuft als bei Männern - strukturierter, lösungsorientierter, dadurch aber vielleicht auch anstrengender.

Unter der Moderation der stellvertretenden taz-Chefredakteurin Katrin Gottschalk diskutieren die beiden Politikerinnen Terry Reintke, Europaabegeordnete der Grünen, und Cansel Kiziltepe, stellvertretende Kreisvorsitzende der SPD Friedrichshain-Kreuzberg, mit Emilia Roig. Roig hat 2017 in Berlin das Center for Intersectional Justice (CIJ) gegründet, das sich für Gleichstellung und Gerechtigkeit für alle Menschen einsetzt und strukturelle, intersektionale Diskriminierung bekämpfen will. [...]

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