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Schädliche Leistungsvergleiche: Wenn die Noten der anderen krank machen

Hauptsache: mithalten, übertrumpfen – was viele als Kräftemessen unter Kindern abtun, kann weitreichende Auswirkungen auf die eigene Psyche haben. Bild: dpa

Leistungsvergleiche zwischen Schülern können Schaden anrichten - mit langfristigen Folgen für die Gesundheit. Aber auch die Höhe des Einkommens ist betroffen.


Jeder dürfte sich wohl noch an die mehr oder weniger schönen Momente seiner Schulzeit erinnern, als der Lehrer die Noten der Matheklausur verkündete. Für viele war nur eines wichtig: Wie gut bin ich im Vergleich zu den Mitschülern? Fast egal, welche konkrete Note unter der Klausur stand. Hauptsache: mithalten, übertrumpfen.


Was viele als Kräftemessen unter Kindern abtun, kann weitreichende Auswirkungen auf die eigene Psyche haben. Eine aktuelle Studie der Ökonomen Lukas Kießling und Jonathan Norris zeigt: Negative Erfahrungen in Bezug auf die eigene Schulleistung drücken mitunter noch Jahrzehnte später auf die Selbstwahrnehmung und das Befinden. „Wer einmal einen negativen Schock erlebt hat, zieht sich eher zurück und verliert das Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten. Das kann das weitere Leben beeinträchtigen", sagt Kießling vom Max-Planck-Institut zur Erforschung von Gemeinschaftsgütern in Bonn.

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