Mit seiner diesjährigen Ausgabe setzte das Krake Festival auf ein Hybrid-Format, das neben einem breiten Streamingangebot auch eine Clubnacht mit satten 19 ½ Stunden Länge umfasste. Konzept? Gab es scheinbar keines. Dafür aber zwischen dem 11. und 14. November umso mehr zu erleben.
Im Vergleich mit den zwei anderen Stadtfestivals für elektronische Musik haftet dem Berliner Krake Festival immer etwas Unfertiges an. Zumindest von außen betrachtet ist anders als beim CTM Festival kein stringenter konzeptioneller Überbau zu entdecken und die Schwarz-in-Schwarz-Ästhetik des im Jahr 2013 neu aufgelegten und seitdem fest in der Szene etablierten Atonal Berlin scheint ebenfalls kohärenter. Aber was nicht perfekt, das heißt, ästhetisch abgeschlossen und in ein fixes Konzept eingemeindet ist, das hat den Vorteil der unbedingten Offenheit. Genau das ist es allerdings, was das Krake Festival seit jeher eigentlich ausmacht: Irgendwie ist alles von diesem Festival zu erwarten und dann kommen die Dinge doch wieder anders.