Von Kerstin Zilm
"Boyhood" und "Birdman" sind die großen Gewinner der Golden Globes 2015. Doch was Nachhallen wird, das sind die Erfolge der Online-Streamingdienste. Amazon und Netflix verwiesen traditionelle Fernsehsender auf die Plätze und machten damit Geschichte.
"Transparent" und "House of Cards" waren die Gewinner der Fernsehkategorien bei den Golden Globes und Vorboten einer Fernsehrevolution. Zum einen weil Jeffrey Tambor in der Amazon-Serie "Transparent" einen Professor spielt, der nach dem Ruhestand offen als Frau lebt - wie er das schon lange heimlich tat.
Doch die Auszeichnung der neuen Serie honoriert nicht nur den Mut bei der Themenwahl gegenüber vergleichsweise wenig provokativen Familien- und Krimiserien der traditionellen Netzwerke. Vielmehr sind die zwei Fernsehpreise für ein Unternehmen, das vor allem dafür bekannt ist vom Buch bis zu Schrankwänden alles auf Bestellung zu verschicken, Zeichen einer Revolution im Medienbereich.
Die traditionellen US-Fernsehsender ABC, NBC, CBS und Fox gingen trotz zahlreicher neuer Serien bei der Verleihung komplett leer aus. Das bestätigt auch den unaufhaltsamen Trend zu neuen Sehgewohnheiten. Zuschauer wollen abrufen, was sie wollen, wann sie wollen, wie und wo sie wollen, losgelöst von Sendezeiten.