Lea Thau produziert den ‚Stranger’-Podcasts, in dem sehr persönliche Geschichten über das seltsame Verhältnis zwischen Fremden und Freunden erzählt werden. Der Podcast sollte ein Probelauf sein für eine eigene Radiosendung. Das Medium Podcast hat, so Lea Thau, viele Vorteile:
Du hast enorme Freiheiten -
die Show muss zum Beispiel nicht in ein Radio-Format passen was die Länge
angeht. Du kannst schnell Sachen ausprobieren. Vorschriften darüber, was man im
Radio sagen darf oder nicht, gelten nicht für Podcast - weder für bestimmte
Wörter noch den Inhalt.
Zwei Jahre nachdem ihr Podcast gestartet war, machte die öffentliche Radioanstalt NPR Thau ein Angebot, das man eigentlich nicht ablehnen konnte, wenn man in den USA Geschichten im Radio erzählen möchte: eine monatliche und bundesweite Sendung von einer Stunde Länge. Doch Thau schloss sich lieber einem neuen Netzwerk qualitativ hochwertiger Podcasts an: nämlich „Radiotopia“.
Ich stand an einem interessanten Scheideweg. Schon von meinem ersten zum zweiten Podcast Jahr wurden Podcasts ganz anders wahrgenommen. Viele vergleichen es mit einer Art Fernsehen, bei dem die Zuschauer mehr und mehr Inhalte abrufen, wann und wo es ihnen passt, unabhängig von einem Programm. Viele sagen: Podcasts sind die Zukunft von öffentlichem Radio.
Für sie war das Netzwerk innovativer Gleichgesinnter, die in ihren Programmen für die anderen Mitglieder werben sowie auf dem neusten Stand der Podcast-Entwicklung bleiben mehr wert als ein regelmäßiges Gehalt und das Prestige von NPR. Radiotopia startete mit einer erfolgreichen Crowdfunding-Aktion: Podcast-Fans spendeten über 600 tausend Dollar für die Fortführung der Programme.
Doch vom Podcasting leben, können nur die allerwenigsten Macher. 50 bis 100 tausend Fans müssen regelmäßig das Programm runterladen, um Profit machen zu können, sagt Erik Diehn, dessen Firma Midroll Media bringt Podcast-Macher und Werbepartner zusammen.
Werbekunden, denen Partner aus Print und Fernsehen wegbrechen suchen neue Plattformen. Der wachsende Markt von Podcastern mit loyalen Hörerinnen und Hörern scheint da extrem attraktiv.
Lea Thau kann vom Podcasting leben - auch weil sie Interviews, Schnitt und Mischung alleine macht. Entwicklungen bei NPR sieht sie als Beweis dafür, dass auch traditionelle Radioprogramme im Podcast viel Potential sehen:
Jeder größere öffentliche Sender der USA hat inzwischen sein eigenes Podcast-Netzwerk. Es ist plötzlich sehr klar zu sehen, dass darin die Zukunft liegt und dass alle, die nicht mit machen obsolet sein werden.
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