Noch bevor Dimitrij Ovtcharov am Wochenende die Goldmedaille im Teamwettbewerb in seine Reisetasche packen konnte, hatte der 34 Jahre alte Tischtennisspieler ein eindeutiges Urteil über die Europaspiele von Krakau gefällt. Das Multisportereignis, so der deutsche Nationalspieler, müsse sich...
Der Strzelecki Park ist das Herz von Nowy Sącz. Vor allem Familien und Jugendliche, die in der 84.000 Einwohner zählenden Stadt 100 Kilometer südöstlich von Krakau wohnen, verbringen hier, in der weitläufigen Grünanlage mit See und großem Spielplatz, ihre freie Zeit. Breakdancer hätte man früher...
Der junge Mann hinter der Bande wartete vergebens auf ein Lächeln. Zwei schwere Kettlebells über eine Strecke von 200 Metern zu schleppen, das hatte bei seiner Freundin für den Moment jegliche positive Regung vertrieben. Die Freizeitsportlerin hatte sich die Quälerei selbst ausgesucht.
Die ganz große Bühne hätte Lisa Zimmermann gerne betreten. Bei Olympischen Spielen ihr Können zu zeigen, das war der Traum der Kunstturnerin. Doch obwohl ihr die Trainer das Potential dafür bescheinigten, hat sie mit erst 19 Jahren ihr Karriereende bekannt gegeben.
Anna Elendt ist ein Wettkampftyp. Eine Schwimmerin, die es liebt, „sich zu battlen". Das Finalrennen über 100 Meter Brust am Montagabend in der Duna Arena von Budapest kam dem unbedingten Willen der 20-Jährigen entgegen: Auf der zweiten Bahn griff die Deutsche an, versuchte von Platz sieben alles.
Die optimale Farbe für den großen Auftritt ist noch nicht gefunden. Kurz vor einem Onlinepressetermin am Freitag hat Anna Elendt auf jedem Fingernagel zu Testzwecken eine andere glänzende Schicht aufgetragen. Der Blauton soll perfekt zum pinken Schwimmanzug passen.
Drei Stunden im Bus sitzen und dann in einer alten Halle irgendwo in Deutschland spielen - so hat sich Leon Geronimo Fertig seine Karriere als Basketballer nicht vorgestellt. Das, was der 21-Jährige jetzt erlebt, das entspricht viel mehr einem Traum: Reisen um die Welt, Auftritte bei coolen...
Wie guter Wein zu sein, „der mit der Zeit immer besser wird" - dieser Hoffnung hatte Andreas Toba am Donnerstag in Basel Ausdruck gegeben. Kurz zuvor war der Hannoveraner bei der Kunstturn-EM zum ersten Mal in seiner Karriere in das Gerätefinale eines internationalen Titelkampfes eingezogen.
Die Anzüge der Turnerinnen sind immer eng und knapp gewesen. Gegen diese Sexualisierung ihres Sports setzen sich jetzt die deutschen Nationalturnerinnen zur Wehr. Es ist der richtige Zeitpunkt. Ein Kommentar.
Sarah Voss ahnte, dass sie die Blicke auf sich ziehen würde. In der Aufwärmhalle der Kunstturn-EM von Basel hatte die deutsche Mehrkampfmeisterin deshalb lange damit gewartet, bis sie das Outfit präsentierte, in dem sie den Qualifikationswettkampf bestreiten wollte.
Die Sprachmelodie erzählt, wo Anna Elendt jetzt lebt. Im vergangenen Sommer war die Schwimmerin aus ihrer hessischen Heimat an die Universität in Austin im amerikanischen Bundesstaat Texas umgesiedelt. In ein System, das, wie sie selbst sagt, die Sportler „auf einem Silbertablett trägt".
Zu einem direkten Vergleich wird es erst mal nicht kommen. Wenn die deutschen Kunstturnerinnen in Frankfurt um die EM-Tickets fighten, dann fehlen sowohl die Schwebebalken-Weltmeisterin von 2017, Pauline Schäfer, als auch die Olympiadritte am Stufenbarren, Sophie Scheder.
Noch immer lässt sie ihn nicht los, die Suche nach dem perfekten Schlag. Jeden Morgen steigt Stephan Krüger dafür ins Boot und reizt seine körperlichen Grenzen aus.
Das Lächeln verging Masahiro Yanagida nicht. Es wurde manchmal breiter oder verrutschte etwas, wenn es in der Menschenmenge, die sich in der Frankfurter Ballsporthalle um den Außenangreifer der United Volleys geschart hatte, so eng wurde, dass er selbst ins Schwanken kam.
Emelie Petz musste in ihrem Turnleben schon mehrfach Rückschläge verkraften, doch sie ist immer wieder aufgestanden. Nun ist die 16-Jährige ihrem großen Ziel sehr nahe gekommen: der Teilnahme an der WM in Stuttgart.
Die Weihnachtszeit hat Timo Boll in seiner hessischen Heimat verbracht. Der Weltreisende in Sachen Tischtennis genießt es, einfach bei seiner Familie zu sein, zur Ruhe zu kommen und zu entspannen.
Eine schwere Kindheit mit alkoholkranker Mutter, später Missbrauch durch den Teamarzt: Hinter Simone Biles liegt ein harter Weg. Nun ist sie ganz oben. Die US-Amerikanerin hat die Grenzen des Turnens verschoben. Das Porträt einer Jahrhundertsportlerin.
Werner Freitag hat es selbst gesagt: „Ich bin am Wasser groß geworden und deshalb auch ganz nah daran gebaut." Denn als beim Sommerfest des HSV ein Video gezeigt wurde, in dem Schwimmer ihre Wertschätzung für den scheidenden Präsidenten ausdrückten, hatte der 72-Jährige Tränen in den Augen.
Beim Blick zurück auf seinen langen Weg im Volleyball wundert sich Simon Tischer selbst darüber, wo er überall war und was er alles erreicht hat. „Das kann man so nicht planen", sagt der 36 Jahre alte Zuspieler des VfB Friedrichshafen stolz.
Es klingt ehrfürchtig, wenn die Konkurrenz derzeit von den Volleyballern des VfB Friedrichshafen spricht. Von einer Mannschaft, die keine Fehler macht, ist da die Rede. Von einer Mauer, die kaum zu bezwingen ist.
Dieser Moment auf der Waage war ein besonderer. Zum letzten Mal musste Sven Keßler vor einem Rennen nachweisen, dass sein Körpergewicht die 70 Kilo nicht übertraf, die jeder Leichtgewichtsruderer eines Teams im Schnitt aufweisen darf.
Ulla Koch konnte es kaum glauben. Dass eine der ihren auf der riesigen Anzeigetafel des Olympiastadions von Montréal ganz oben stand, am Schwebebalken die beste Note in der Qualifikation der WM bekommen hatte, das war für die Bundestrainerin „unfassbar".
Als Tabea Alt klein war, war sie wie eine Maschine. Sie spulte ihre Programme ab und verlangte nach mehr, wenn ihr die Arbeit ausging. Und immer wieder, so erzählt es ihr Stuttgarter Heimtrainer Robert Mai, musste man sie bremsen, damit sie nicht zu viel macht.
Jeder braucht mal Urlaub. Selbst diejenigen, die die meiste Zeit des Jahres am Strand verbringen. Bei Laura Ludwig und Kira Walkenhorst ist es gerade so weit. Die Weltmeisterinnen und Olympiasiegerinnen im Beachvolleyball halten Abstand.
Manchmal wundert Elisabeth Seitz sich über sich selbst, „da frage ich mich, wie mache ich das bloß?" Dass sie ihre komplizierte Stufenbarrenübung, die zu den besten in der Welt zählt, auch dann abspult, wenn die Umstände gegen sie sprechen.
Es war eine seltsame Situation, die Patrick Franziska im vergangenen Winter erlebte. Obwohl der Tischtennisprofi keinerlei Schmerzen verspürte, sollte er pausieren. Dreieinhalb Monate lang riet ihm der Arzt, von der Hüfte abwärts den Körper nicht zu belasten.
Den letzten Lehrgangsabend verbrachten die deutschen Kunstturnerinnen beim Ballett. Bundestrainerin Ulla Koch hatte ihre Kollegen und einen Teil ihres Kaders in die Frankfurter Alte Oper eingeladen, bevor es am nächsten Tag wieder nach Hause ging.
Den Terminplan der nächsten Monate hat Timo Boll seiner Frau noch nicht gezeigt: Bundesliga, Champions League, die T 2 Asian-Pacific League und die EM in Luxemburg - all das auf einen Schlag zu präsentieren, hat sich der 36-Jährige „nicht getraut".
Da war er, dieser eine Moment der Unsicherheit, der Tabea Alt zögern ließ. Gerade noch hatte die 17-Jährige selbstbewusst darüber referiert, dass nun, nach der erfolgreichen Qualifikation für die Finals im Mehrkampf und am Schwebebalken, erst einmal Regeneration und kein Training mehr angesagt sei.
Für ihr schönstes Geburtstagsgeschenk war Tabea Alt selbst verantwortlich. Allerdings war es hart erarbeitet. Denn wer im Kunstturnen, dieser Sportart, in der die schwierigsten Bewegungen leicht aussehen sollen, ganz oben stehen will, muss auf vieles verzichten.
Ulla Koch bringt es auf den Punkt: „Nichts hält uns davon ab, erfolgreich zu sein", sagt die Bundestrainerin der deutschen Kunstturnerinnen. Dabei meint sie eigentlich die neuen internationalen Wertungsvorschriften.
Die harmonischen Zeiten sind vorbei. Die, als Patrick Lange noch zusammen mit Sebastian Kienle für das Triathlon-Team des TuS Griesheim startete und beide, wie der Wahl-Darmstädter sagt, bei „witzigen" Trips „zusammen am Schliersee hockten".
Nicht jedem war es recht, wie Andreas Bretschneider die Kämpfe beschrieb, die ein Turner absolvieren muss, um Erfolg zu haben. Marcel Nguyen und Fabian Hambüchen schauten ein wenig betreten.
Diesen Schmerz kann Andreas Toba keiner nehmen. Den in seinem Inneren, den der 25-Jährige selbst als „unbeschreiblich und so viel größer" beschreibt als den, der in seinem Knie tobt. In der Qualifikation von Rio war der Kunstturner an seinem zweiten Gerät, dem Boden, nach einer Doppelschraube...
2015 war das Jahr des Schwimmers Marco Koch: Der Darmstädter fährt als Welt- und Europameister zu den Olympischen Spielen nach Rio. Mit Druck geht er dabei auf seine ganz eigene Weise um.
Die Flamme ist erloschen in Aserbaidschan, dem Land des Feuers, die Luft in Baku wird sich nun verändern. Die Ölraffinerien und Baustellen der aserbaidschanischen Hauptstadt hatten die Arbeit ruhen lassen für die Europaspiele, doch die sind nun beendet.
Die Serie wird reißen. Alles andere zu glauben, das weiß Sören Kah, wäre übermütig. Dreimal schnürte der gebürtige Diezer bislang die Schuhe für einen Marathon; stets stand für den mittlerweile 31-Jährigen im Ziel eine neue Bestzeit zu Buche. Im vergangenen Jahr war der Profiathlet in 2:13:57...
Konzentrierte Ruhe herrscht in der Trainingshalle der Kunstturn-Weltmeisterschaften von Antwerpen. Sportler aus Japan, Korea und Mexiko spulen an den Geräten ihre Programme ab oder dehnen auf dem Teppichboden liegend ihre müden Glieder. Ab und an geben die Betreuer Anweisungen, ganz unaufgeregt....
Sophie Scheders Glücksbringer heißt Pauline. Wann auch immer die 16 Jahre alte Kunstturnerin aus Chemnitz in einem wichtigen Wettkampf zu den Barrenholmen greift, sollten diese von der gleichaltrigen Trainingskollegin präpariert worden sein. Wasser, Honig und dann das den Schweiß absorbierende...
Trotz Konkurrenzkampf sind die beiden Reckspezialisten Fabian Hambüchen und Epke Zonderland gut miteinander befreundet. Bei der Weltmeisterschaft in Antwerpen hatte im finalen Duell um Gold wieder einmal der Deutsche das Nachsehen.