Es war einmal... Wie sonst sollte ein modernes Märchen beginnen, das die Geschichten von Rotkäppchen und dem bösen Wolf, Rapunzel, Aschenputtel und Jack und die Bohnenstange vereint? Eben! Und deshalb beginnt der neue Disney-Film "Into the Woods" auch genau so.
Doch es sind nicht die Märchenhelden unserer Kindheit, um die es in dieser Neuauflage des Steven Sondheim Musicals von 1987 geht. Im Mittelpunkt der Handlung stehen der Bäcker (James Corden) und seine bezaubernde Frau ( Emily Blunt). Deren sehnlichster Wunsch nach einem Kind bleibt seit Jahren unerfüllt, denn sie sind verflucht. Erst wenn sie den Zauber der bösen Hexe (Meryl Streep) brechen, haben sie die Chance jemals Eltern zu werden.
Das Besondere an den Dreharbeiten zu "Into the Woods": Emily Blunt war zu dieser Zeit schwanger und mimt eine Frau, die keine Kinder bekommen kann. Wie das funktioniert hat, haben wir die Schauspielerin in London selbst gefragt. Mit uns redete die Hollywood-Schönheit übers Mama-Sein, Märchen und ihre Musical-Karriere.
Emily Blunt: Oh ja! Allerdings weniger für mich, als für die Kostümdesigner! Wir haben versucht, es so gut es ging zu verstecken. Im Film halte ich immer irgendwelche Gegenstände vor meinen Bauch, außerdem gibt es viele Aufnahmen ab Brusthöhe. Und ganz ehrlich? Die Bäckersfrau war wahrscheinlich eine der wenigen Rollen, die ich als Schwangere spielen durfte. Man konnte immer sagen, ich habe einfach mit dem süßen Gebäck übertrieben. Eine heiße Verführerin hätte ich mit Babybauch sicher nicht mimen können!
Es ist einfach magisch! Mutter zu werden, macht etwas mit einem selbst, es verändert dich. Meine kleine Tochter stellt mein gesamtes Leben auf den Kopf. Ich arbeite jetzt weniger und suche mir meine Rollen ganz genau aus. Da muss schon wirklich der richtige Film kommen, damit ich mich dazu entscheide Tage lang von ihr getrennt zu sein.
Ich habe nach "Into the Woods" noch einen Film gedreht: "Sicario". Ein düsterer Thriller über den Drogenkrieg in dem ich eine FBI-Agentin spiele. Seit September stand ich dann aber nicht mehr vor der Kamera, denn jetzt will ich einfach nur die Zeit mit meiner Kleinen genießen!
Auf jeden Fall meine erste Erfahrung dieser Art. Mit 16 in der Schule habe ich einmal in einem Musical mitgewirkt und schon damals hat es mir Spaß gemacht zu singen - aber nicht unbedingt vor anderen Menschen! Das fand ich immer schon angsteinflößend!
Ich habe massenweise Gesangsstunden genommen. Über Monate hinweg, drei Mal die Woche und dann noch einmal gemeinsam mit den anderen Schauspielern. Es war also nicht so einfach wie es aussieht.
Großartig! Dieses Wort wird heute viel zu oft und für alles Mögliche benutzt, aber sie ist einfach großartig! Was sie tut und wie sie mit den anderen Menschen am Set interagiert, ist wirklich inspirierend. Sie vereint ihre erfolgreiche Karriere mit ihrer Familie. Wir alle hätten gerne ihre Ausdrucksstärke und ihr Talent.
Ich glaube, das hängt ganz vom Märchen ab. Wenn man Kindern erzählt, dass man unbeschadet und ohne Angst durchs Leben kommt, dann ist das einfach nicht richtig. Ich mag die alten Klassiker, die sind wenigstens ehrlich. Es gibt Gefahren da draußen und ich denke, dass Märchen dafür gemacht wurden, den Kindern eine Warnung zu sein. In "Into the Woods" zeigen wir, wie es nach dem "Happy End" weitergeht. Dass eben nicht alles nur eitel Sonnenschein ist.
Stimmt! Nach etwa der Hälfte nimmt der Film eine überraschende Wende. Und erst dann kommt die Moral von der Geschicht...Ganz genau! Und die ist besonders wichtig. Denn die Hauptaussage dieses modernen Märchens ist: "Du bist nicht allein. Niemand ist allein." Gerade für Kinder ist das wichtig zu hören: Das Leben ist zwar manchmal hart und man muss schwierige Zeiten durchmachen. Aber es wird immer jemand da sein, der dich versteht und deine Hand hält. Du bist nie allein!