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Donuts: Sündenkringel nach Originalrezept

Der Sommer darf, so scheint es, guten Gewissens für überwunden betrachtet werden. Die schlechte Nachricht für alle Sonnenanbeter ist gleichzeitig eine gute für die Diätkünstler: Wer die Bikinifigur jetzt noch nicht erreicht hat, der kann weiterführende Versuche auch getrost aufs kommende Frühjahr verschieben. Dem zu Hilfe kommt ein neuer Trend, der sich gerade anbahnt: Donuts.


Die freudige Erregung über den Siegeszug der Cupcakes in der Noris ist noch kaum verklungen, schon steht die nächste Kalorienbombenschwemme bevor. Donuts, das sind handtellergroße Teiglinge, die in Fett gebacken und gerne mal süß gefüllt werden. „Halt!“, ruft der Franke entrüstet. „Das heißt doch ‚Krapfen‘!“ Nein tut es nicht. Denn im Gegensatz zum hiesigen Gebäck, das sich vor allem zur Faschingszeit großen Variantenreichtums erfreut, zeichnet sich die US-amerikanische Leckerei durch beständige Vielfalt aus. Das dem Nürnberger näher zu bringen, machen sich derzeit gleich drei Neulinge bereit.

Bereits geöffnet hat Domenico Pitittos „Crazy Donuts“ in der Färberstraße, und schon während eines kurzen Aufenthalts in dem farbenfrohen Lädlein kann man sich des Eindrucks nicht erwehren, die Stadt habe ungeduldig und dem Hungertod nahe auf ihn gewartet. Über 25 Geschmacksrichtungen produziert der 30-Jährige im Familienbetrieb unter Zuhilfenahme seines Spezialzuckerbäckers bereits, und es sollen mehr und mehr Sorten werden. Donuts, sagt Domenico, sind sein Kindheitstraum, und den habe er sich jetzt erfüllt und sei von seinen Kreationen „selbst so begeistert, dass ich mich gar nicht entscheiden kann, welche am besten ist.“

Vom Klassiker mit Schokoglasur über Erdbeer- oder Pistazienfüllung bis hin zu Zuckerwattecreme und Jelly Bellys werden die Sündenkringel nach original amerikanischem Rezept und, im Gegensatz zu anderen Vertretern der Branche, so Pititto, nur mit besten Zutaten zubereitet: echte Schokolade statt Fettglasur, echte Bourbonvanille statt Aroma und – gut, für Vegetarier – kein Tierfett. Für 1,50 Euro bekommt man die ungefüllte, für 1,80 die gefüllte Variante, und wer entscheidungsunfreudig oder gierig ist, nimmt einfach die 6er oder 12er Box (7,99 bzw. 13,99 Euro).

Weiter geht’s mit „Tasty Donuts“ in der Tuchgasse. Hier gibt es zusätzlich zu über 30 Sorten Donuts, Cookies und Muffins jedoch noch die Rettung vor Zuckertod und verklebtem Magen: Die 14. Filiale des Franchise-Unternehmens stellt erste Hilfe in Form von pikant belegten Sandwiches (eins zu 2,50 Euro, zwei zu 4,50 Euro) zur Verfügung.

Und dann wäre da noch der große Bruder aus den USA: „Dunkin’ Donut“ macht sich auf, nach dem Osten (24 Filialen in Berlin und Leipzig) und dem Westen (zehn in NRW und Frankfurt a. M.) auch den Süden mit bunten Teigkringeln zu überziehen. Das, so die Verantwortlichen, geschehe aber „innerhalb des kommenden Jahres“, denn man sei „derzeit noch auf der aktiven Suche nach einem geeigneten Objekt“. Halb so wild. Bis dahin kann man sich jetzt angefutterten Pfunde wieder abhungern. Oder sich die Diät zumindest mehrmals vornehmen.

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