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Container Love 2019

„Größer, schneller, weiter“ – nein, das ist nicht die Leitlinie, mit der die Macher von „Container Love“ ihr Elektro-Festival entwickeln. Nachdem bei der zweiten Auflage im vergangenen Jahr die Gesamtzahl der Zweitagesbesucher auf ungefähr 4000 angeschwollen war, werden die sich bei der heurigen dritten, also die Tradition begründenden Veranstaltung gehörig umschauen – in jedem Wortsinne! „Wir waren zweimal erfolgreich inmitten der Containerstadt auf der Hafenwiese, und das war richtig spannend“, findet Burnd Chapligin vom Concertbüro Franken, „aber wir wollen das weitertreiben.“ Und ab hier wird’s ungewöhnlich, denn wo jetzt drei statt zwei Tagen erwartet würden und 150 Schiffscontainer statt 80, der hört stattdessen: „ … deswegen passt uns die Verschmälerung auf einen Tag ganz gut.“ Moment mal, was bedeutet das? Eine am Hafen ansässige Firma findet es gut, dass das dem Ortsansässigen weitestgehend unbekannte Gelände zum Zentrum des Geschehens wird und bietet an: Macht das doch bei uns! Nämlich nicht mehr „nur“ am Hafenrand, zwar eingesäumt von typischen Überseecontainern und in der Ferne auch ein Kran, wenn der Wind richtig steht, dann riecht’s vielleicht nach Wasser, sondern jetzt als richtige „Pier Session“, wie auch gleich der neue Motto-Name lautet. „Wir ziehen um, direkt an den Hafen-Kai“, berichtet Burnd Chapligin, „mit Wasser und Schiffskränen und Frachtern und Hafenbecken.“ Das ist ohnehin schon lässig, wird aber wie gewohnt in allumfassender Raffinesse noch extensiert. Denn nicht mehr nur heißen die nach wie vor drei Bühnen, die sich im Industriegelände tummeln, ausgesprochen nautisch, sondern sind auch so gestaltet: Während die Hauptbühne als „Port of Rotterdam“ schon im letzten Jahr tonangebend für die großen Namen war, so wird sie das auch bleiben: Milan Milano, Pappenheimer, Oliver Huntemann, Gregor Tresher live sowie Bart Skils finden von hier aus hinab zu Herz und Bein. Neu, anders und besonders: Bühne No. 2 heißt ab sofort „Basslifter“, und das natürlich nicht ohne Grund, wird sie doch von einem Schiffskran emporgehoben, um von dort mit Kollektiv Ost, Vamos Art oder Ben Teufel zum Volk hinabzudjen. Der „Frachter33“ weist eingeweihten schon die Richtung, nämlich „durch dick und dünn“ in die Engelhardsgasse. Dass folgerichtig hier auch die per Shuttle zu erreichende Aftershowparty steigt, ist jedoch schon wieder Irrtum, denn „da die Rakete mittlerweile bis 9 Uhr durchgehend feiern darf, ermöglicht uns das eine 21-Stunden-non-stop-Party indoor und outoor“, erklärt Burnd Chapligin und verweist auf Headliner-Auftritte auch zu später Stunde, denn hier wird nochmal richtig aufgedreht mit Malandra Jr., Bog und auch Tim Engelhardt. „Wir bleiben bei der gleichen Größe“, gibt sich Chapligin bescheiden, „haben nur das Format geändert“ – und übrigens das Datum! Soweit bekannt kollabiert die Containerliebe 2019 zumindest nicht mehr mit Genregleichem am selben Tag. Aber irgendwas ist ja immer.


„Container Love – Pier Sessions“, 10. August 2019, ab 12 Uhr, Feuerstraße 31, Nbg; Tickets 42,50 Euro bzw. 47,50 Euro (inkl. Shuttle & After Show), container-love.de/