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Coffee-to-go: wiederverwerten statt wegwerfen

84 Millionen Einwegbecher landen pro Jahr in Wiener Mülltonnen. Das Projekt myCoffeeCup bietet eine nachhaltige Alternative.

Unterwegs beim Bäcker schnell einen Kaffee holen: Die meisten Anbieter verkaufen den Koffeinkick in Einwegbechern aus Pappe. Nach fünf Minuten ist der Kaffee ausgetrunken und der Becher weggeworfen.

Die Firma Cupsolutions hat mit myCoffeeCup eine Mehrwegalternative aus Plastik entwickelt. Mittlerweile kommt sie in 60 Wiener Kaffeehäusern und Bäckereien zum Einsatz. Das Konzept: Der Kunde sucht per App den nächstgelegenen Partnerbetrieb. Er kauft den Kaffee und zahlt einen Euro Pfand. Hat er den Kaffee ausgetrunken, gibt er den leeren Becher bei einem der Partnerbetriebe oder einem Automaten zurück. Der Euro wird in der App gespeichert und der Kunde kann ihn beim nächsten Kaffee einlösen.

Das Mehrwegsystem kommt nicht nur der Umwelt zugute, sondern auch der Gastronomie durchschnittlich billiger: Kostet ein Einwegbecher im Einkauf durchschnittlich zehn Cent, macht das Ausleihen des Mehrwegbechers 8,33 Cent aus. Abholen, Waschen und Liefern inklusive.

Vom Stadion in die Stadt

Die Idee für myCoffeeCup entstand im Kerngeschäft von Cupsolutions, erklärt Geschäftsführer Christian Chytil. „Wir kümmern uns bei Veranstaltungen um die Mehrwegbecher für kalte Getränke. Irgendwann haben uns Kunden gefragt, warum es das nicht auch für Kaffee gibt." Chytil überlegte sich ein alltagstaugliches Konzept und schlug es der Stadt Wien vor. Diese übernahm gemeinsam mit der Verpackungskoordinierungsstelle die Initialkosten für die Entwicklung des Projekts.

Bilanz

Nach knapp drei Monaten gingen in den Wiener Innenstadtbezirken 60.000 Kaffees im Mehrwegbecher über die Ladentheke. Im April 2020 endet die Pilotphase und das Projekt wird auf ganz Wien ausgerollt. Das langfristige Ziel: Mit einer Millionen Mehrweg- 20 bis 50 Millionen Einwegbecher einsparen.

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