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Bedeutung des Brexit Deals für Unternehmen

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Sie saßen hier unterm Weihnachtsbaum als die Nachricht kam, dass sich die EU und Großbritannien auf ein Handelsabkommen geeinigt haben. Die Britin Wendy und ihr deutscher Mann Thomas Sprock.

Thomas Sprock
„Es war große Erleichterung. Es war wirklich ein tolles Weihnachtsgeschenk.“

Das laut Premierminister Johnson doch noch jeder zwischen den Tagen unterm Weihnachtsbaum lesen könnte. Sind ja auch nur knapp 1300 Seiten.

Thomas Sprock hat schon einen Teil gelesen. Er ist Brexit Beauftragter in seinem Unternehmen - einem mittelständischen Chemie-Händler.

Thomas Sprock
„Wir müssen in England alle chemischen Produkte neu anmelden. Das ist ein ziemlich großer Aufwand.“

Dazu kommen weitere Formalitäten wie Zollanmeldungen – die bis zu 20 Seiten lang sein können.

Thomas Sprock
„Das kostet natürlich schon Geld und auch Arbeitszeit. Und diese Kosten müssen wir natürlich auf die Kunden abwälzen. Und das wird, werden alle Unternehmen machen. Die Zeche zahlt immer der Konsument.“

Hilfe bei den Zollanmeldungen bekommt er von Agenturen wie der von Thorsten Porath. Auch ihn kostet der Deal den Weihnachtsurlaub. Denn obwohl es oft heißt, der Handel zwischen Großbritannien und der EU bleibt zollfrei, sei das so nicht ganz richtig.

Thorsten Porath
„Und zwar können nur die Waren zollfrei gehandelt werden, die in der EU oder im UK hergestellt wurden. Und das ist zum Beispiel bei Produkten wie Textilien oder auch in der Automobilindustrie fast nicht zu erreichen.“

Denn hier wird viel in Drittländern gefertigt, auf deren Produkte bei der Einfuhr Zoll anfällt.
Experten rechnen mit Millionen neuer Zollanmeldungen. So ein Barcode wird dann an der Grenze eingescannt werden müssen, um zu prüfen, ob alles richtig registriert wurde.

Thorsten Porath
„Nach meiner Erfahrung stellen sich viele Unternehmen immer noch vor, dass die Waren aufgrund des Abkommens tatsächlich problemlos auch ins UK befördert werden können und haben immer noch nicht ganz verstanden, dass bestimmte Formalitäten einfach erfüllt werden müssen.“

Zurück bei Familie Sprock. Anruf aus Großbritannien. Schwester Hannah ist dran, die in der Finanzindustrie arbeitet.

„The financial service industry was not really covered in the Brexit Deal.”

Für ihre Finanz-Branche fänden sich im Deal noch keine konkreten Ergebnisse.

“We are loosing you, Hannah, …Can you hear me?”

Die Verbindung bricht ab.
Die beiden hoffen, dass die Beziehungen zwischen Großbritannien und der EU stabiler bleiben.