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Planspiel „Magnet Europa"

Schüler bereiten sich auf ihre Rolle im Planspiel vor.

Die Konrad-Adenauer-Stiftung Bremen veranstaltete am 6. und 7. Oktober das Planspiel „Magnet Europa – Migrationspolitik in der Europäischen Union“ in der 11. Klasse der Freien Evangelischen Bekenntnisschule und in der 12. Klasse des Nebelthau-Gymnasiums. Unter der Leitung von Dr. Dieter Wolf wurden den Schülerinnen und Schülern die Institutionen und die Entscheidungsfindung in der Europäischen Union anhand von Beispielen aus der Migrationspolitik vermittelt.

Im Rahmen des Planspiels konnten die Schülerinnen und Schüler am Beispiel der europäischen Migrations- und Flüchtlingspolitik die komplexen Zusammenhänge europäischer Politik kennenlernen. Sie bekamen einen Einblick in die Vielfalt der Institutionen der Europäischen Union, die demokratische Willensbildung auf EU-Ebene und in die Konzepte der Staaten und EU-Organe zur Bewältigung der Flüchtlingsproblematik.

Nach einer Einführung zur Europäischen Union durch Dieter Wolfarbeiteten sich die Schülerinnen und Schüler anhand von Arbeitsblättern in ihre jeweiligen Rollen wie zum Beispiel EU-Kommissare und EU-Parlamentsabgeordnete, und ihre politischen Ziele ein. Hierdurch wurde eine Diskussionsgrundlage für das weitere Planspiel geschaffen. Dieter Wolf ermutigte die Schüler, auch eigene Ideen zu entwickeln: „Lassen Sie Ihrer Fantasie freien Lauf!"

Mit der so erlangten Grundlage spielten die Schüler anschließend das Entscheidungsfindungsverfahren der Europäischen Union anhand eines Gesetzgebungsverfahrens zur Migrationspolitik nach. Die verschiedenen Fraktionen des EU-Parlaments stellten ihre ausgearbeiteten Anträge vor und präsentierten ihre verschiedenen Positionen. Darauf folgte eine Diskussion zwischen den einzelnen Gruppen. In der nächsten Phase zogen sich die Gruppen zurück, um Strategien zur Durchsetzung ihrer Forderungen zu erarbeiten. Dieter Wolf gab den Schülern hierbei den Tipp mit auf den Weg: „Die Demokratie lebt von der Fähigkeit, Kompromisse einzugehen und von der Bereitschaft, sich überstimmen zu lassen."

Im gemeinsamen Gespräch konnten die verschiedenen Gruppen bereits erste Kontakte und strategische Vereinbarungen schließen. Die Fraktionen erarbeiteten Änderungsanträge, welche im Anschluss innerhalb einer Fragestunde diskutiert wurden. Diese Diskussion endete mit der Abstimmung über die einzelnen Anträge. Die Anträge wurden in ihrer derzeitigen Form angenommen und das Planspiel war somit an diesem Punkt beendet. Wären die Anträge abgelehnt worden, hätte eine zweite Änderung und eine darauffolgende Abstimmung stattfinden müssen. Wäre es danach zu einer weiteren Ablehnung gekommen, wären die Anträge - genau wie auch im echten EU-Parlament - gescheitert.

Immer wieder mussten sich die Schülerinnen und Schüler, wie EU-Politiker, der „vierten Gewalt", den Medien, stellen und auf gespielten Pressekonferenzen ihre Positionen vorstellen und verteidigen. Besonders diesen Aspekt stellten die Schüler in einer Abschlussrunde sehr positiv dar. Der Dreiklang aus EU-Politik, Medien und aktueller Flüchtlingsthematik hinterließ bei allen einen bleibenden Eindruck.

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