5 abonnements et 1 abonné(e)
Article

Diskussionsveranstaltung mit David McAllister zum Thema „Europa am Scheideweg?": 50 Jahre Begabtenförderung der Konrad-Adenauer-Stiftung

David McAllister bei seinem Vortrag.

Die Konrad-Adenauer-Stiftung Bremen hat am Samstag, dem 14. November anlässlich des 50. Geburtstags der Begabtenförderung in Kooperation mit den Altstipendiaten zu einer Diskussionsveranstaltung mit dem Europaabgeordneten David McAllister in das Hotel Strandlust eingeladen. Bei Kaffee, Kuchen und einem Imbiss diskutierte der ehemalige Ministerpräsident Niedersachsens mit den 120 Gästen über das Thema “Europa am Scheideweg?".

Nach einem gemütlichen Empfang mit Sekt und einem „Get together" begrüßte Altstipendiatensprecherin Dr. Barbara Schmidt-Prestin die anwesenden Gäste. Nach einer kurzen Vorstellung der Begabtenförderung, die 1965 ins Leben gerufen wurde, berichtete sie von ihrer Zeit als Stipendiatin. Sie lobte die herausragende Weiterentwicklung der Begabtenförderung in den letzten Jahren. Anschließend übergab sie das Wort an die aktuellen Stipendiaten. Theresa Gröninger, derzeit Stipendiatensprecherin, Thomas Reinert und Jonathan Merz bedankten sich für die tolle Unterstützung und würdigten die vielfältigen Möglichkeiten der Begabtenförderung der Konrad-Adenauer-Stiftung. Sie erzählten u.a. von den verschiedenen Veranstaltungen, die sie gemeinsam mit anderen Stipendiaten durch die Förderung erleben dürfen.

Im Anschluss referierte David McAllister, der selber Stipendiat der KAS war, und seit eineinhalb Jahren im EU-Parlament sitzt, über die Bedeutung Europas. Im Mittelpunkt seines Vortrags stand die Europäische Union als wirtschaftliche Erfolgsgeschichte, die uns in den letzten Jahren Frieden und Freiheit gebracht habe. Dabei betonte McAllister besonders: „Wir reden zu wenig über die Erfolge. Dabei ist die EU ein weltweit einzigartiges Erfolgsprojekt." Trotzdem kämpfe das europäische Projekt um Anerkennung, Vertrauen und Unterstützung. Jedem Europäer müsse bewusst sein, dass die EU seit 2010 ununterbrochen in einer Krisenbewältigungsphase stecke und vor den schwersten Jahren seit ihrer Gründung stehe, so McAllister.

McAllister erwähnte neun Projekte, auf die sich die Politik der EU konzentrieren sollte. Als ersten Punkt nannte er eine konsequente Politik für mehr Wachstum, Beschäftigung und Haushaltskonsolidierung. Weiterhin sprach er die Notwendigkeit neuer Initiativen zur Stärkung und zum Ausbau des Binnenmarktes und die Einrichtung einer Digitalunion an. Daneben seien der Ausbau der erneuerbaren Energien und die Entstehung einer Energieunion neben Freihandelsabkommen und einer vertieften Wirtschafts- und Währungsunion für die Eurozone wichtige Punkte, so McAllister. Nicht zuletzt seien aber auch ein gemeinsamer Raum des Rechts, eine gemeinsame Außen- und Sicherheitspolitik, und ganz besonderes in der momentanen Situation, eine gemeinsame europäische Migrations- und Flüchtlingspolitik und ein Europa ohne Grenzkontrollen wichtige Herausforderungen für die EU.

In der Diskussion ging es u.a. um den Verbleib von Großbritannien in der EU. McAllister betonte im diesem Zusammenhang, dass Großbritannien eher ein wirtschaftliches Verständnis der Europäischen Union habe, es aber trotzdem ein wichtiger Partner der EU sei und er sich klar für einen Verbleib Großbritanniens in der EU ausspreche.

Im Bezug auf die Flüchtlingskrise, die ebenfalls diskutiert wurde, betonte McAllister, dass diese internationale Krise eine internationale Reaktion erfordere. Momentan kämen zu viele Menschen in zu kurzer Zeit und diese Herausforderung könne nur gesamteuropäisch gelöst werden. Dabei sei auch eine konsequente Rückführung von Flüchtlingen in die sicheren Herkunftsländer, genau wie eine faire Verteilung der Flüchtlinge in Europa, der Grundstein, um die Krise zu lösen.

Zum Abschluss der Veranstaltung betonte Ralf Altenhof, dass Europa für die KAS eine Herzensangelegenheit sei und plädierte an alle, Europa zu stärken. Er dankte McAllister für den engagierten Vortrag und bedankte sich auch bei den Stipendiaten für die sehr gute Zusammenarbeit. Das Engagement von Frau Dr. Schmidt-Prestin für die Altstipendiaten wurde besonders hervorgehoben. Abschließend überreichte Frau Dr. Schmidt-Prestin Herrn McAllister eine kleine Aufmerksamkeit für seinen Vortrag.

Rétablir l'original