Landesausstellung über Medizintechnik: Das geht unter die Haut
Große Landesausstellung Baden-Württemberg, Herzblut - Geschichte und Zukunft der Medizintechnik" vom 5. 11. 2014 bis 7. 6. 2015 im TECHNOSEUM in Mannheim, 700 Objekte auf 900 Quadratmetern, darunter 80 Leihgaben Die kalte Jahreszeit steht bevor und manch einer verbringt an trüben Tagen seine Zeit lieber im Warmen. Dazu bietet die Ausstellung „Herzblut - Geschichte und Zukunft der Medizintechnik" im TECHNOSEUM in Mannheim genügend Gelegenheit. Gezeigt werden rund 700 Objekte auf 900 Quadratmetern. Es sind eigene Bestände ergänzt um 80 Leihgaben, die unter die Haut gehen.
Mit der Medizin kommt jeder in Berührung, sei es positiv oder negativ. Wir besuchen regelmäßig den Arzt, Facharzt oder müssen sogar ins Krankenhaus. Immer sind wir froh, wenn der Mediziner das richtige Medikament oder die entsprechende Heilmethode für uns bereithält. Das war nicht immer so und früher starben die Menschen in jüngeren Jahren als heute und viel schneller. Viele Frauen mussten im Kindsbett ihr Leben lassen, was heute so gut wie nicht mehr vorkommt oder die Pocken der 1970er Jahre haben heute ihre Gefährlichkeit und Schrecken verloren.
Aktuelle Fragestellungen: Organspende, Stammzellenforschung
Da lohnt es sich schon, sich mit der Geschichte der Medizin mal näher zu befassen und die Ausstellung „Herzblut" zu besuchen, die die Geschichte der Medizin seit dem 16. Jahrhundert bis heute jedem Besucher anschaulich näherbringt. Des Weiteren werden ethische und gesellschaftliche Fragestellungen berücksichtigt, die durch die moderne Medizin und deren Möglichkeiten zur Diskussion stehen und nach Antworten suchen. Beispiele dafür sind Organspende, Stammzellenforschung, Schönheitsoperationen oder der Ärztemangel in ländlichen Gebieten. Sie alle kreisen letztendlich um die Frage, welche Art der Gesundheitsversorgung wir haben möchten und wie weit die Medizin dafür gehen darf. Einige Menschen verspüren ein diffuses Unbehagen gegenüber der technikbestimmten Medizin, die von ihnen als patientenfern empfunden wird, und vertrauen lieber der Naturheilkunde und Alternativmedizin. Dies alles sind Herausforderungen, der sich die moderne Medizin stellen muss - in der Ausstellung im TECHNOSEUM sind die Besucher dazu eingeladen, selbst Stellung zu beziehen.
Aktiv mitmachen durch Abhören und Abklopfen
Wenn Sie die Ausstellung besuchen, können Sie selbst aktiv werden und etwa die Herztöne des Begleiters oder ihrer Kinder abhören und -klopfen. So erhalten Sie ein Gefühl für die Medizin und Tätigkeiten, die Sie vom Arztbesuch kennen. Oder Sie beobachten die Getriebe und die Drehgeschwindigkeit moderner zahnärztlicher Elektrobohrer und vergleichen diese mit denen historischer Tretbohrer. Dann sehen Sie dem nächsten Zahnarzttermin etwas gefasster entgegen.
TECHNOscouts erklären jedem Interessierten, wie moderne Tomographen Schnittbilder des gesamten Körpers erstellen und daraus dreidimensionale Darstellungen errechnen oder führen am Labortisch Experimente vor, bei denen unter anderem die entgiftende Wirkung von Aktivkohle veranschaulicht wird. Kleine Forscher können etwa Quizfragen zur menschlichen Anatomie lösen und lernen bei einer optischen Aufgabe den Aufbau des Auges kennen.
Text und Fotos: Gerda Hutt
Rétablir l'original